"Der Schock kam erst am nächsten Tag"
Von der auf ihn gerichteten Waffe trennte Markus Froschauer nicht einmal ein Meter.
ST. FLORIAN (kpr). Ein vermummter Mann stand vor dem Tresen in seinem Geschäft in St. Florian – einen schwarzen Revolver in der Hand. "Das Geld da rein", flüsterte er dem verwirrten Geschäftsinhaber leise zu und zeigte auf das Plastiksackerl, das er auf den Tresen gelegt hatte. "Zuerst hielt ich das alles für einen Scherz", sagt Markus Froschauer zur BezirksRundschau. Erst als der Mann lauter wurde und nochmal sagte, er wolle Geld, wurde ihm der Ernst der Lage bewusst – er war gerade Opfer eines Raubüberfalls. Der 7. Mai 2014 wird ihm künftig als Horrortag in Erinnerung bleiben: Um Punkt 13.10 Uhr betrat ein Mann sein Geschäft "Druckermax" in St. Florian – mit schwarzem Schal vor Mund und Nase und einer dunklen Kapuze über dem Kopf. "Ich stand am PC hinterm Verkaufstresen, hab' kurz aufgesehen, 'Hallo' gesagt und wieder weiter getippt", erzählt Froschauer. Das ganze Geld aus der Kasse – einen kleineren Betrag, wie Froschauer sagt – gab er dem Räuber schließlich. Dann musste er sich auf den Boden legen. Als der Dieb zur Tür rausstürmte, kam gerade die Lehrlingsangestellte des "Druckermax" rein. Weil sie sich erschreckte, drückte er sie zu Boden. Dann war er verschwunden.
Die Fahndung läuft
"Der Schock über das Ganze kam erst am nächsten Tag", sagt Froschauer. Da fing er dann auch an, nachzudenken: "Warum überfallt man ein Spielzeuggeschäft? Wir haben gerade Nebensaison, in einer Bank wäre mehr zu holen", ist er sich sicher. Jetzt wartet er auf ein Ergebnis der Polizeiermittlungen. Diese hat das Landeskriminalamt übernommen. Laut Pressestelle der Landespolizeidirektion ist der Räuber noch immer auf der Flucht. "Es handelt sich um einen 20 bis 30 Jahre alten Mann, etwa 1,70 groß, schlanke bis normale Figur und blaue Augen", sagt Amtsdirektorin Heide Klopf zur BezirksRundschau. "Er flüchtete in unbekannte Richtung." Der Raubüberfall hat Markus Froschauer wachsamer gemacht: "Ich schaue jetzt jeden genau an", erklärt er. Sein nächster Schritt: "Außenkameras installieren."
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