Neue Bürgermeister
Finanzen, Corona und Baupläne beschäftigten die neuen Ortschefs
Schärdings neue Bürgermeister berichten, wie sie sich eingearbeitet haben und was zur Herausforderung wurde.
BEZIRK SCHÄRDING. Da viele langjährige Ortschefs bei der Wahl 2021 nicht mehr antreten wollten, wurde vielerorts schon übergeben (siehe Infokasten rechts). Doch wie geht es den "Neuen" nach ein paar Monaten? Eines betonen alle: Ohne Unterstützung, speziell der Gemeindemitarbeiter, geht es nicht. Markus Wimmer hat im März das Bürgermeisteramt in Suben übernommen: "Es war eine große Veränderung für mich persönlich, auf einmal in der ersten Reihe zu stehen. Aber es ist ein schönes Gefühl – mit viel Verantwortung", meint er. "Ich lerne jeden Tag neu dazu." Das Aufgabengebiet ist meist wesentlich breiter als gedacht.
Behörden-Zusammenarbeit als Umstellung
"Ich habe mich mittlerweile schon sehr gut eingearbeitet, doch es kommen immer wieder neue Aufgaben auf mich zu", berichtet Altschwendts neuer Bürgermeister, Roland Mayrhofer. Das kann Stefan Krennbauer, seit einem Jahr in Schardenberg im Amt, nur bestätigen: "Man glaubt gar nicht, wofür man als Bürgermeister alles zuständig ist." Krennbauer empfindet die Zusammenarbeit mit den Behörden von Bund, Land und Bezirk als Umstellung.
"Man muss sich erst daran gewöhnen, dass gewisse Abläufe vorgegeben sind. Häufiges, zähes Nachhaken ist oft notwendig, bis man an der richtigen Stelle ist und im Idealfall ein positives Ergebnis erzielt." Stefan Krennbauer, Bürgermeister von Schardenberg
In Enzenkirchen konnte sich Johann Starzengruber gemeinsam mit seinem Amtsleiter einarbeiten – die beiden kamen zur gleichen Zeit in Amt und Würden. In St. Aegidi hat den neuen Ortschef bisher die Neugestaltung des Gemeindezentrums auf Trab gehalten: "Seit Beginn meiner Amtszeit stehen die Planungen für unser neues Gemeindezentrum im Mittelpunkt", so Klaus Paminger, der seit November 2019 Bürgermeister ist. "Ab März hat sich dann das Thema Corona in den Vordergrund gestellt." Die Corona-Bestimmungen und ihre Auswirkungen auf die Gemeinde empfand auch Mayrhofer aus Altschwendt als große Herausforderung. Bei Johann Starzengruber war es die Gemeindefinanzierung neu, die ihn das ganze Jahr verfolgt hat. "
Die Gemeinden werden zurzeit ziemlich im Stich gelassen. Weniger Ertragsanteile und höhere Ausgaben bei den SHV- und Krankenanstaltsanteilen. Es wird sich zeigen, wie die Bundesregierung mit den Gemeinden und ihrer Finanzierung umgehen wird." Johann Starzengruber, Bürgermeister von Enzenkirchen
Da Starzengruber noch halbtags berufstätig ist, bezeichnet er die Zeiteinteilung als eine der größten Herausforderung.
Zur Sache:
In elf der 30 Gemeinden im Bezirk Schärding gab es in den vergangenen Monaten Bürgermeisterwechsel:
• Altschwendt: Roland Mayrhofer (SPÖ), seit Mai 2020
• Dorf an der Pram: Thomas Ahörndl (ÖVP), seit April 2020
• Eggerding: Christian Gallhammer (ÖVP), seit November 2020
• Enzenkirchen: Johann Starzengruber (SPÖ), seit Dezember 2019
• Kopfing: Bernhard Schasching (ÖVP), seit Mai 2020
• Schardenberg: Stefan Krennbauer (ÖVP), seit Jänner 2020
• Sigharting: Martina Schlögl-mann (ÖVP), seit Dezember 2020
• St. Aegidi: Klaus Paminger (ÖVP), seit November 2019
• Suben: Markus Wimmer (ÖVP), seit März 2020
• Vichtenstein: Andreas Moser (ÖVP), seit Juni 2020
• Waldkirchen am Wesen: Engelbert Leitner (ÖVP), seit Juni 2020
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