Susanne Schneglberger

"Gesundheit wird durch Gesunde Gemeinden ein Dauerthema im Heimatort"

Seit 2009 sind alle 30 Gemeinden des Bezirks Schärding Gesunde Gemeinden. Regionalbetreuerin ist Susanne Schneglberger.

BEZIRK SCHÄRDING. Schneglberger spricht im Interview über Angebote.

Was ist das Prinzip Gesunde Gemeinde?
Gesunde Gemeinde ist ein gemeinsames Netzwerk des Landes Oberösterreich, der Abteilung Gesundheit und gesundheitsfördernder Städte und Gemeinden. Gesunde Gemeinden bieten regionale Gesundheitsangebote, die Bürger dort erreichen, wo sie daheim sind. Ein ehrenamtlicher Arbeitskreis plant und organisiert Programme und Aktivitäten, abgestimmt auf die Bedürfnisse und Möglichkeiten in der jeweiligen Gemeinde. Gesunde Ernährung, psychosoziale und medizinische Themen sind Schwerpunkte der Aktivitäten.

Welche Institutionen gehören noch dazu?
2011 startete das Projekt "Gesunder Kindergarten". Mittlerweile gibt es im Bezirk 20 davon und drei Gesunde Krabbelstuben. 23 Betriebe haben zertifizierte Gesunde Küchen, die für die tägliche, gesunde Mittagsmahlzeit sorgen. Auch der Stammtisch für pflegende und betreuende Angehörige gehört zum Angebot.

Wie hat sich das Netzwerk entwickelt?
Die Idee stammt von der Weltgesundheitsorganisation. Davon ausgehend wurde in den 1980er Jahren das Konzept der kommunalen Gesundheitsförderung entwickelt. Einen Anmeldeboom löste das "Jahr der Gesundheit" aus, das vom Land Oberösterreich 1992 ausgerufen wurde. Von 438 Gemeinden in Oberösterreich sind 432 Mitglied – das entspricht 98,6 Prozent. Das Netzwerk ist nun flächendeckend und eine der größten Gesundheitsinitiativen Österreichs.

Wer waren die ersten Gesunden Gemeinden?
Im Bezirk Schärding starteten Dorf an der Pram, St. Roman und Andorf im Jahr 1990 als erste Gesunde Gemeinden. Seit 2009 sind alle 30 Gemeinden Teil des Netzwerkes. 28 Gemeinden tragen das Qualitätszertifikat.

Was ist das Ziel der Gesunden Gemeinden?
Ziel ist die Förderung von Gesundheitsbewusstsein und Gesundheitskompetenz in der Bevölkerung, zudem werden gesundheitsfördernde Strukturen in den Gemeinden aufgebaut. Gesundheit wird durch die Gesunden Gemeinden zum Dauerthema im Heimatort – sie tragen Informationen zu Vorsorgemöglichkeiten hinaus zu den Menschen. Dabei sind sie mit örtlichen Vereinen und Institutionen vernetzt.

Wer ist im Arbeitskreis dabei?
Es können sich alle Interessierten engagieren, die vereins- und parteiübergreifend agieren. Sie alle eint das Interesse an Gesundheit und die Freude am Gestalten von Projekten für einen gesünderen Lebensstil. Vielfach sind Personen aus Gesundheitsberufen vertreten.

Was gibt es für Angebote?
Das variiert von Gemeinde zu Gemeinde. Es gibt bewährte Veranstaltungen, aber auch immer wieder kreative Umsetzungen. So entstand zum Beispiel inspiriert durch die Fernsehsendung "Ninja Warrior" die Idee für ein Ninja Workout.

Termine und Veranstaltungen Gesunde Gemeinden:

• Mayrhof: 14. März Babymassagekurs mit Heidi Voitleitner; 6. April Meditationsabend am Heuboden mit Heidi Voitleitner
• Eggerding: 21. März Workshop "Stolperfalle Mensch"
• St. Florian am Inn: 28. März Workshop "Bewusst-sicher-mobil" für Autofahrer im höheren Alter
• St. Roman: 2. April Eröffnung und Erkundung des neuen Wanderweges
•  Riedau: 21. April Vortrag "Hanf – Volksmedizin des 21. Jahrhunderts?"
• Waldkirchen: Frühling 2022 Seminar "Brustbewusst" gemeinsam mit OÖ Krebshilfe
• Freinberg: Frühling 2022 Koch-Workshop im Kindergarten, Workshop Sturzprävention 70plus
• Enzenkirchen: jeden Mittwoch Walking-Treff 60-Plus; Frühling 2022 medizinischer Vortrag "Was tun, bis der Notarzt kommt"
•  Schärding: Frühling 2022 Workshop Sturzprävention
• Altschwendt: Frühling 2022 Workshop Stolperfalle Mensch