Illegale Kleidersammlungen verärgern Volkshilfe und BAV
Private Textilhändler stellen im Bezirk immer wieder in Nacht- und Nebelaktionen Container auf – ohne Genehmigung.
BEZIRK (bich). "Grundsätzlich gilt: Egal ob Kleidung, Alteisen, Papier oder Metall gesammelt wird, man braucht dafür eine Genehmigung vom Land Oberösterreich. Sonst macht man sich strafbar", informiert Johannes Weninger vom Bezirksabfallverband Schärding (BAV). Die Volkshilfe und der Bezirksabfallverband sammeln seit Jahren Kleidung und Textilien. Die Erlöse fließen bei der Volkshilfe in unterschiedliche Projekte zur Unterstützung von benachteiligten Menschen. Der BAV deckt damit einen Teil der laufenden Kosten. Das Geld bleibt somit in der Region.
Illegale Sammlungen in Salzburg und OÖ
In den letzten ein bis zwei Monaten versuchen jedoch vermehrt private Textilhändler – vermutlich deutsche Unternehmen – sowohl in Salzburg als auch in Oberösterreich illegal in die Alttextilsammlung einzusteigen, wie wie es in einem Schreiben des Landes Oberösterreich heißt. Denn um eine Sammelerlaubnis habe niemand in Linz angesucht. Rund acht Sammelbehälter tauchten im Bezirk Schärding in den letzten ein bis zwei Monaten auf – vor allem in Andorf und Schärding.
"In Nacht- und Nebelaktionen wurden die Container auf Privatgrundstücken, etwa bei Hofer, Billa oder Spar, abgestellt. Keiner weiß, wem sie gehören. Und das nicht nur bei uns im Bezirk Schärding," berichtet Gerhard Schlosser von der Volkshilfe Schärding. Das bestätigt auch Johannes Weninger. "Die Container können keiner Firma zugewiesen werden. Es steht nur 'Kleider und Schuhe' drauf."
Der BAV Schärding hat den betroffenen Grundbesitzern angeboten die ohne deren Wissen aufgestellten Sammelbehälter zu entfernen und in den Altstoffsammelzentren zu verwahren bis sich der rechtmäßige Besitzer meldet. "Dort stehen sie heute noch", erzählt der Abfall-Experte. Er warnt die Bevölkerung vor den illegalen Altkleidersammlungen. Nicht nur weil dem BAV und der Volkshilfe damit wichtiger Gelder genommen werden, sondern auch weil man nicht wisse, was mit den in die namenlosen Container geworfenen Kleiderspenden passiert. "Nicht dass das Zeug dann in Straßengräben, Wiesen oder sonstwo landet."
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