In Esternberg gibt's eine Schule, die der Natur näher nicht sein könnte

Der Eingang zur Waldschule in Esternberg: Der drei Kilometer lange Rundweg ist eine faszinierende Lehrstunde zum Thema Wald. | Foto: Hans Schererbauer
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  • Der Eingang zur Waldschule in Esternberg: Der drei Kilometer lange Rundweg ist eine faszinierende Lehrstunde zum Thema Wald.
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ESTERNBERG. Vorbei geht's an Riesentanne, Schneeballstrauch, Traubenkirsche, Erle, Salweide oder Eberesche – wer kennt schon noch diese Baum- und Straucharten beziehungsweise erkennt sie gar bei einem Spaziergang durch den Wald?

"Die Kinder haben teilweise nicht einmal eine Fichte von einer Tanne unterscheiden können", erzählt Hans Schererbauer, "und dass obwohl sie in einer Sauwaldgemeinde leben." Der ehemalige Esternberger Volksschuldirektor hat 1994 die Waldschule in der Ortschaft Vollmannsdorf ins Leben gerufen. An dem drei Kilometer langen Rundweg mitten im Wald hat er mit selbstgemachten Tafeln aus Lärchenholz die Baumarten gekennzeichnet. Schulklassen haben die Waldschule besucht, Schererbauer selbst hat hunderte Führungen gehalten. "Aber wie es halt so ist – kennt's einmal jeder, weiß man es irgendwann nicht mehr zu schätzen", sagt er. Deshalb ist die Waldschule "eingeschlafen", die Holztafeln sind verrottet.

Läuft alles nach Plan, ist die Waldschule im Mai 2018 fertig

Aber die Gemeinde Esternberg ist sich der Bedeutung der Waldschule bewusst, was Schererbauer besonders freut. "Besonders Bürgermeister Rudolf Haas hat, sogar als er noch nicht Ortschef war, die Reaktivierung vorangetrieben", berichtet er. "Ebenso wie die Gesunde Gemeinde Esternberg." Vor zwei Jahren hat sich eine Gruppe aus 20 Leuten gebildet, die der Waldschule seither neues Leben einhaucht. Auch eine Förderung durch die Leader-Region Sauwald-Pramtal ist dem Projekt gewiss. "Läuft alles nach Plan, möchten wir die Reaktivierung heuer im Mai vollenden", beschreibt Schererbauer.

Und was wird alles neu? "Es wird mehr Stationen für Kinder geben, etwa Geräte für Bewegung", beschreibt Schererbauer. Außerdem kommt ihm zufolge ein Bienenschaustock und Kräuterpädagogin Ingrid Luger pflanzt Heilkräuter und Beeren an. Erhalten bleibt auf jeden Fall einer der Höhepunkte der Waldschule – der Walddom mit über 100 Jahre alten Buchen. "Die Bäume sind gewachsen wie das Dach einer Kathedrale", beschreibt Schererbauer.

"Die Waldluft ist die gesündeste, die es gibt"

"Aber alle Neuerungen wollen wir aber noch nicht verraten", ergänzt der Esternberger mit einem Augenzwinkern. Das Ziel dieser Waldschule ist jedenfalls kein Geheimnis: "Es soll in Zukunft wieder mehr Botschafter für die Natur geben. Menschen, die Sympathie zeigen für Groß und Klein, die Interesse zeigen für die Schöpfung, die mitleiden können mit gefährdeten Tier- und Pflanzenarten", beschreibt Schererbauer. "Denn wer den Wald und die ihn umgebende Natur als Kind kennen und schätzen lernt, wird sich auch als Erwachsener um ihn kümmern."

Schererbauer selbst ist seit Kindesbeinen an mit dem Wald verbunden. "Ich habe Asthma gehabt", erzählt er. "Und meine Mama ist immer mit mir in den Wald gegangen und hat gesagt: 'Atme tief ein. Denn die Waldluft ist die gesündeste Luft, die es gibt."

Zur Sache: Waldschule in Esternberg

Die Waldschule ist nahe der Ortschaft Vollmannsdorf in der Gemeinde Esternberg zu finden. An der Haugstein Bezirksstraße von Esternberg nach Vichtenstein befindet sich ein Wegweiser. Die Waldschule ist offen zugänglich für alle. Sobald sie im Sommer 2018 neu eröffnet wird, können sich Schulklassen beim Gemeindeamt oder bei Hans Schererbauer für Führungen anmelden.

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