Windradlplattler
"Machen Brauchtum fit fürs 21. Jahrhundert"

- Die Altschwendter Windradlplattler sorgen – egal wo sie sind – mit ihren Auftritten für Furore. Kein Wunder, packen sie quasi traditionellen Volkstanz in modernes Gewand.
- hochgeladen von David Ebner
Altschwendter Windradlplattler halten altes Brauchtum hoch – und kleiden den Brauch in modernes Gewand.
ALTSCHWENDT (ebd). Im Interview spricht der Obmann der Plattler-Truppe, Christian Ott, über Brauchtumspflege, warum bei ihnen Mädchen mitmachen und weshalb er gerne in "Woodstock" auftreten würde.
Seit wann gibt es die Windradlplattler eigentlich?
Ott: Schon seit 2011.
Was war der Grund für die Gründung?
Landjugend ist gleich Brauchtumspflege. Wir wollten einen Volkstanzkurs machen, es hat aber dann mehr Interesse an einem Schuhplattl-Kurs gegeben. Darum hat sich der damalige Landjugend-Vorstand uns nach einem geeigneten "Coach" umgesehen und in Johann Gabauer aus Esternberg gefunden. Es gab nach dem Kurs eine abschließende Aufführung am Altschwendter Pfarrball 2011. Die Resonanz der Zuschauer war sehr gut – und uns angespornt, das weiter zu betreiben. Nach ein paar weiteren Proben und Auftritte waren die Altschwendter Windradlplattler geboren.
Ihr lasst ja traditionelle Plattler wiederaufleben. Für jemanden, der sich da nicht auskennt. Was genau kriegt man von euch zu sehen?
Unter dem traditionellen Schuhplatteln versteht man das Platteln zu Ziehharmonikamusik. Ein Volkstanz also. Neben dem traditionellen Teil machen wir aber auch "modernes" Schuhplatteln. Darunter verstehen wir eigens einstudierte Choreographien zu moderner Musik. Damit bringen wir top Stimmung in jede Veranstaltung.
Warum haltet ihr die Tradition des Plattln aufrecht?
Hauptsächlich weil es uns Spaß macht. Aber auch die tollen Rückmeldungen nach Auftritten. Auch die stetige Nachfrage motiviert uns.
Bei euch sind ja Mädchen und Burschen gemischt im Einsatz. Traditionell plattln ja nur die Männer. Warum ist das bei euch anders?
Damit machen wir das etwas verstaubte Bild dieses Brauchtums fit für das 21. Jahrhundert. Unsere Mädels sind aus unserer Gruppe nicht wegzudenken – und diese Besetzung ermöglicht uns tolle Showeinlagen zu gestalten.
Wie oft trainiert ihr und wer lässt sich die Choreographien einfallen?
Wir treffen uns jede Woche mindestens einmal zur Probe. Die Choreographien zur modernen Musik denken wir uns selbst aus.
Wie viele Auftritte absolviert ihr im Schnitt jährlich?
Rund 15. Da ist vom Frühschoppen über Geburtstagsfeiern, Firmenfeiern und Oktoberfesten bis hin zum Auftritt im Seniorenheim jede Veranstaltungsart dabei.
Warum ist euch Brauchtumspflege so wichtig?
Jedes Brauchtum ist ein Stück unserer oberösterreichischen Identität. Dazu gehört die Tracht, die Musik und natürlich der Tanz – und als solcher ist auch das Schuhplatteln zu betrachten.
Habt ihr eigentlich auch jüngere Fans?
Durch unsere zwei "Künste", damit meine ich das traditionelle und das moderne Platteln, decken wir da alles ab.
Wo würdet ihr gerne mal auftreten?
Große Blasmusikfeste wie ein Bezirksmusikfest sind immer ein ganz tolles Erlebnis für uns. Die Stimmung auf solchen Veranstaltungen ist einmalig. So etwas wünschen wir uns wieder. Woodstock der Blasmusik wäre auch so ein Ziel.
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