Estes Weihnachten
Nach Umzug ins ViWo Taufkirchen frisch verliebt
Im Taufkirchner ViWo feierten die Bewohnerinnen und Bewohner ihr erstes gemeinsames Weihnachtsfest –inklusive Liebesgeschichte die zeigt, das Gefühle eben kein Alter kennen.
TAUFKIRCHEN AN DER PRAM. Ein ereignisreiches Jahr liegt hinter den Seniorinnen und Senioren des frisch eröffneten Vitales Wohnen (ViWo)-Standortes in Taufkirchen an der Pram. Sie sind von ihren eigenen vier Wänden hierher gezogen. Neue Umgebung, neue Abläufe, neue Mitmenschen. Im ViWo hat jeder seine eigene Wohnung, es gibt einen Gemeinschaftsraum, und gemeinsame Aktivitäten. Nun im Dezember sitzen die Bewohner um einen adventlich geschmückten Tisch mit vielen Kekserln. Die Taufkirchner Musikgruppe C4 begleitet die Adventsfeier mit ihren Liedern.
"Es ist das erste Weihnachten in neuer Runde. Im Jänner hat es hier noch ganz anders ausgesehen, da war noch Baustelle", eröffnet Community-Nurse Andrea Schustereder die Weihnachtsfeier. "Es gab noch ganz viele Fragen: Wann können die ersten Leute hier einziehen? Wer darf einziehen?"
Die erste war Waltraud, die im Mai von Schärding nach Taufkirchen kam. Auf die Frage, was ihr Lieblingskekserl ist, meint sie mit einem Grinsen: "Alle."
Liebe kennt kein Alter
Das Ehepaar Bangerl ist aus Rainbach gemeinsam ins Vitale Wohnen gezogen. Seit 65 Jahren sind sie verheiratet, haben fünf gemeinsame Kinder. Wenn sie woanders hinziehen, dann nur gemeinsam, stand für beide von Anfang an fest. Alois ist der Scherzkeks der Runde – er liefert sich mit den Betreuerinnen witzige Wortgefechte. Und auch eine wunderschöne Liebesgeschichte, wie sie nur das Leben schreiben kann, gibt es: Martin und Maria haben sich, kurz nachdem sie hier eingezogen sind, ineinander verliebt. Der Vichtensteiner hat lange beim Loher gearbeitet und geht gerne auf Flohmärkte. Steinreich ist er, erzählt er mit einem Augenzwinkern - gemeint sind seine mehr als 600 Gallensteine, die ihm heuer einen fast einmonatigen Aufenthalt im Krankenhaus bescherten. Maria ist gebürtige Schardenbergerin, hat acht Kinder großgezogen und ihr Leben lang auf einer Landwirtschaft hart gearbeitet. Holzarbeit war ihre Leidenschaft. "Man spürt es, dass sich hier eine gute Gemeinschaft entwickelt hat, jeder hat seine Rolle gefunden. Alle ranten sich um den anderen. Warum ist er oder sie heute nicht da? Braucht er was?", so Schustereder. Von einem Bewohner, Karl, musste sich die Gemeinschaft auch schon verabschieden – ihm wurde bei der Weihnachtsfeier mit einem Vaterunser gedacht. Denn, so betont Schustereder, es gebe auch Zeiten, wo es jemanden nicht gut gehe oder jemand krank ist – auch das soll im ViWo seinen Platz haben.
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