Matthias Strasser
Sicherheitspartner als Vermittler zwischen Polizei und Bürger
Sicherheit geht alle an: Deshalb gibt es Sicherheitspartner als Bindeglied zwischen Polizei und Bürger.
BEZIRK SCHÄRDING. Seit fünf Jahren gibt es in jeder Gemeinde des Bezirks Sicherheitspartner. Sie wurden nach dem englischen Vorbild des "Community Policing" aus der Taufe gehoben. "Sicherheit geht jeden an. Es ist nicht alles Polizeiarbeit – jeder kann seinen Beitrag leisten", meint Matthias Strasser. Er ist Sicherheitspartner in Engelhartszell. Als solcher ist man Bindeglied zwischen Bürger und Exekutive, sprich Polizei. Und somit auch Ansprechperson für Menschen, die sich vor der Polizei fürchten oder Angst haben, sie einzuschalten.
"Der Zweck des Ganzen ist es, den Menschen Unsicherheiten zu nehmen, Sorgen und Anliegen direkt zu kommunizieren. Und wir müssen uns vom Wegschauen wieder mehr zum Hinschauen bewegen." Matthias Strasser, Sicherheitspartner
Das Thema Sicherheit fasziniert den Engelhartszeller. Auch bei der Feuerwehr und im Zivilschutz ist er seit vielen Jahren aktiv. Wenn man zusammenarbeitet, lassen sich Probleme leichter lösen, als wenn man es als Einzelkämpfer versucht, so die Überzeugung von Matthias Strasser. Gerade dass die Sicherheitspartner keine Polizisten sind, sondern verschiedenste zivile Berufe haben, sei ein unschätzbarer Vorteil des Konzepts:
"Wir kommen aus den unterschiedlichsten Fachbereichen und können daher auf breites Wissen innerhalb einer Gruppe zugreifen."
Als Sicherheitspartner stimmt man sich eng mit den Gemeindeverantwortlichen ab.Schon tätig wurde Strasser zum Beispiel, als ein mittelständischer Betrieb Opfer eines digitalen Angriffs wurde – seine gesamten betrieblichen Daten waren verschlüsselt. Zur Polizei gehen wollte der Chef zuerst nicht – wandte sich aber an den Sicherheitspartner. "Da er hier Opfer eines Verbrechens wurde, überzeugte ich ihn, diesen Vorfall zur Anzeige zu bringen. Im Bezirk gibt es eigens geschulte Polizisten, die genau wissen, was dann zu tun ist." 36.000 Straftaten im Internet wurden letztes Jahr angezeigt. Ein Drittel davon wurde aufgeklärt. Wenn man Anzeige erstattet, ist die Chance also gut, dass Täter gefasst werden. Grundsätzlich ist die Sicherheitslage im Bezirk Schärding sehr gut, bestätigt auch das Bezirkspolizeikommando. "Wir leben in einem friedlichen Land und haben eine ausgezeichnete Infrastruktur. Immer wieder gibt es Ideen, was man besser machen könnte – die werden besprochen und aufgegriffen", betont der Engelhartszeller.
Vorsicht vor Enkeltrick
Vor allem bei älteren Menschen leisten er und die anderen Sicherheitspartner Aufklärungsarbeit beim Enkel- oder Neffentrick. Darunter versteht man Anrufer, die sich als Verwandte ausgeben und ihre Opfer zu Überweisungen verleiten wollen. Auch Dämmerungseinbrüche kommen in dieser Jahreszeit "hin und wieder" vor – meist zwischen 17 und 21 Uhr. Schützen kann man sich leicht: viel Licht und Bewegungsmelder installieren, Türe verschließen und Fenster nicht gekippt lassen. Kein gutes Versteck für Ersatzschlüssel sind Fußmatte oder Blumenkasten – dort sucht jeder. Unbekannten nicht die Haustür öffnen. Nimmt man etwas Verdächtiges wahr, sollte man das der Polizei melden.
Zur Sache: Sicherheitspartner
Elf Polizisten im Bezirk Schärding sind auch Sicherheitsbeauftragte. Sie halten Kontakt zu den Sicherheitspartnern, aber suchen auch den direkten Kontakt mit den Bürgern. Koordinator des Projektes ist Bezirkspolizeikommandant Matthias Osterkorn.
- Andorf: Alois Steinkress
- Engelhartszell: Christian Rathmaier
- Münzkirchen: Hubert Fischer
- Riedau: Ulrich Baumgartner-Flotzinger, Markus Schraml
- Schardenberg: Rudolf Kasbauer
- Schärding: Alfred Reiterer, Gerhard Schwarzgruber, Siegfried Pichler
- Suben: Klaus Huber
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