Anrainer-Protest

"Wir fühlen uns überrumpelt"

Logistiker will sich in St. Marienkirchen ansiedeln. Anrainer aus Suben fühlen sich überrumpelt.

SUBEN, ST. MARIENKIRCHEN (ebd). Demnach sollen rund 17 Hektar Betriebsbaugebiet in Stocket in unmittelbarer Nähe zur Subener Ortschaft Etzelshofen verbaut werden. Das Logistikunternehmen plant dort laut Subener Gemeindeverantwortlichen die Errichtung von Logistikhallen sowie die Stationierung von 200 Lkw. Anrainer wie Markus Wimmer, der auch ÖVP-Vizebürgermeister von Suben ist, fühlen sich überrumpelt. "Wir wurden erst am 26. November über das Vorhaben informiert. Am 16. Dezember soll in St. Marienkirchen die Bau- und Gewerbeverhandlung stattfinden und der Verkauf des Grundstücks beschlossen werden. Dabei fürchten die Anrainer durch die Betriebsansiedelung massive Lärm- und Lichtbelästigungen. "Weil der Betrieb des Unternehmens 24 Stunden, sieben Tage die Woche geplant ist. Das ist der Supergau", meint Wimmer zur BezirksRundschau.

"Weil der Betrieb des Unternehmens 24 Stunden, sieben Tage die Woche geplant ist. Das ist der Supergau."

Auch die drohende Zunahme des Ziel- und Quellverkehrs könnte für eine massive, zusätzliche Verkehrsbelastung sorgen. "Weil dadurch nicht nur die 200 Lkw, sondern auch alle Zulieferer auf sämtlichen Straßen zu- und abfahren dürfen", erläutert Wimmer. "Wir wollen das Projekt nicht verhindern, wissen natürlich, dass auf diesem Betriebsbaugebiet einmal gebaut wird. Aber wir wünschen uns einen vernünftigen Umgang mit uns als Anrainer. Vor allem, dass wir zeitgerechter darüber informiert worden wären." Dazu Subens Bürgermeister Ernst Seitz: "Wir haben nichts gegen die Schaffung von Arbeitsplätzen, aber wir sind, was zusätzliche Umweltbelastungen betrifft, den Bürgern gegenüber verpflichtet. Suben ist bereits genug mit Lkw-Verkehr eingedeckt."

Bauverhandlung abgeblasen

Die Anrainer fordern nun entsprechende Lärmschutzmaßnahmen. Zudem sprechen sie sich gegen den Ziel- und Quellverkehr aus. Vorerst "Entwarnung" gibt St. Marienkirchens Ortschef Bernhard Fischer. Auf Nachfrage der BezirksRundschau sagt er zu den Subener Bedenken: "Aufgrund der nicht fertigen Projektunterlagen wurde die Bau- und Gewerbeverhandlung auf Jänner oder Februar verschoben." Laut Fischer sollen in den Plan noch die Anliegen und Wünsche der Anrainer eingearbeitet werden. Und was sagt er zur geforderten Ausnahme des Ziel und Quellverkehrs? "Das würde ich befürworten, weil meiner Meinung nach diese Fahrzeuge auf die Autobahn gehören. Aber mir gegenüber wurde vom Logistikunternehmer gesagt, dass ohnehin die Autobahn als die Verkehrsanbindung gesehen wird. Der Standort St. Marienkirchen wurde ja wegen der Nähe zur Autobahn ausgesucht. Was den Ziel- und Quellverkehr betrifft, ist hier die Bezirkshauptmannschaft Schärding zuständig."