Damals im Bezirk Schärding
Zwei Mal wehrten Sauwald-Gemeinden Atommülllager ab

Zuerst sollte 1978 in Enzenkirchen ein Atommüllendlager entstehen. Im Jahr 1989 war eines in St. Roman und Kopfing in Planung.  | Foto: Thomas Bethge/fotolia
  • Zuerst sollte 1978 in Enzenkirchen ein Atommüllendlager entstehen. Im Jahr 1989 war eines in St. Roman und Kopfing in Planung.
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In Angst und Schrecken versetzte die Bewohner Enzenkirchens Ende der 1970er Jahre die Nachricht, dass die Gemeinde für die Endlagerung des Atommülls aus dem Kernkraftwerk Zwentendorf in die engere Wahl gezogen wurde.

ENZENKIRCHEN, KOPFING, ST. ROMAN (bich). Vehemente, parteiübergreifende Proteste der Gemeinderäte waren die Folge, steht im Enzenkirchner Heimatbuch geschrieben. Rasch beschlossen sie "jedes Rechtsmittel zu ergreifen, um die Bohrungen wie auch die Lagerung in Enzenkirchen zu verhindern". Mit der Volksabstimmung am 5. November 1978, bei der 50,5 Prozent der Österreicher gegen die Inbetriebnahme des AKW Zwentendorf stimmten, wurden auch die Pläne für ein Atommülllager in Enzenkirchen begraben.

Seibersdorf-Abfälle in St. Roman & Kopfing

Und noch ein zweites Mal war der Sauwald als Endlager für Atommüll im Gespräch – im Jahr 1989. Tief unterm Granit im Schöfberg sollten die Abfälle des österreichischen Forschungszentrums Seibersdorf gelagert werden, ist im St. Rominger Heimatbuch nachzulesen: "St. Roman und die Nachbargemeinde Kopfing wären dann der Sammelort von ganz Europa." St. Romans Bürgermeister Berlinger erinnert sich an eine große Podiumsdiskussion damals beim Friedl-Wirt: "Der Saal war überfüllt, die Stimmung aufgebracht. Eigentlich gab's in der ganzen Umgebung großen Aufruhr." Nach unzähligen Gesprächsrunden fand der Plan schlussendlich aber mit einer behördlichen Lösung ein Ende, heißt es in der Chronik: "Der Baumabschnitt am Schöfberg wurde als Wasserschongebiet deklariert."

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