Wahl 2021

Eine Abwahl, zwei Quereinsteiger und Sieg ohne Stichwahl – das sind Schärdings neue Bürgermeister

ÖVP erobert zwei Bürgermeistersessel zurück – keine Stichwahlen in Andorf und Freinberg.

BEZIRK SCHÄRDING. In Andorf konnte sich ÖVP-Kandidat Karl Buchinger gleich im ersten Wahlgang durchsetzen. Er lag mit 56 Prozent der Stimmen klar vor FPÖ-Kandidat Anton Bramer und SPÖ-Kandidat Reinhard Köstlinger. Besonders für die SPÖ, die bislang den Bürgermeister stellte, ist das Ergebnis enttäuschend. Neu-Bürgermeister Karl Buchinger ortet die Hausbesuche als einen der wichtigsten Faktoren für den Sieg: "Wir sind im Wahlkampf ganz offensiv auf die Bürgerinnen und Bürger zugegangen. Bei den Hausbesuchen hat sich schon abgezeichnet, dass die Stimmung gut ist, aber wie es genau aussieht, weiß man immer erst am Wahltag", so Buchinger.

Abwahl in Riedau

In Riedau wurde für viele überraschend SPÖ-Bürgermeister Franz Schabetsberger abgewählt. Mittelschuldirektor Markus Hansbauer ist neuer Ortschef. Er  sieht seinen hohen Bekanntheitsgrad in Riedau als einen Grund für den politischen Wechsel. "Als Schuldirektor und mit vierzig Jahren im Fußball bin ich den Leuten wohl ein Begriff", so Hansbauer gegenüber der BezirksRundschau. Hansbauer ist politischer Quereinsteiger und war bisher nicht auf Gemeindeebene aktiv. Einer der Ersten, der sich persönlich bei ihm zum Gratulieren eingestellt hatte, war übrigens ÖVP-Klubobmann August Wöginger. Ebenfalls überraschend eindeutig fiel die Bürgermeisterentscheidung in Freinberg aus. Schon im ersten Wahlgang konnte ÖVP-Kandidat Christian Graf trotz dreier Gegenkandidaten genug Stimmen holen.

Stichwahl blieb aus

Eine Stichwahl bleibt also aus. "Zwei Monate intensiver Wahlkampf, bei dem der persönliche Kontakt zu den Bürgern im Fokus stand, haben sich gelohnt", meint Graf. Er strebt nun auch einen Neustart in der Zusammenarbeit mit allen Fraktionen an und setzt auf respektvolle Kommunikation und einen offenen Dialog. In Mayrhof tritt Roman Grübler die Nachfolge von Langzeit-Bürgermeister Johann Blümlinger an. Und Zells neuer Bürgermeister heißt Martin Tiefenthaler. Er berichtet von großer Anspannung, die am Wahlabend abgefallen sei. "Ich hatte sehr motivierte Gegenkandidaten. Umso mehr freue ich mich über das Ergebnis", so Tiefenthaler.

Zwei Quereinstiger wurden Bürgermeister

Als politischer Quereinsteiger ohne Gemeinderatserfahrung rechnet er mit einer intensiven Einarbeitungsphase: "Dabei kann ich zum Glück auf die Unterstützung meines Vorgängers Matthias Bauer und des gesamten ÖVP-Teams zählen", betont Tiefenthaler. Zum Feiern hat Zells neuer Bürgermeister am Wahlabend den gesamten Gemeinderat zu sich nach Hause eingeladen. In St. Willibald ist Helmut Haslinger von der ÖVP neuer Ortschef. "Die Ausgangslage war so, dass man damit rechnen konnte, dass ich es schaffe. Ich freue mich über die 74 Prozent, die ich erhalten habe. Damit kann man beruhigt in die nächsten sechs Jahre gehen." Wie er betont, sei ihm eine gute Zusammenarbeit mit den anderen Fraktionen wichtig. Ein Vorhaben, das im er im Übrigen mit allen der Befragten neuen Ortschef gemein hat.