26-jähriger Vizebürgermeister Thomas Holzapfel

"Jüngere trauen sich eher mich anzusprechen"

Der jüngste Vizebürgermeister des Bezirks sitzt im Sauwald: Thomas Holzapfel aus St. Roman.

ST. ROMAN. Schon 2015 wurde er mit gerade einmal 20 Jahren Gemeinderat. "Das war witzigerweise auch die erste Gemeinderatswahl, bei der ich selbst überhaupt abstimmen durfte", erzählt der heute 26-Jährige. Politik findet er spannend und wurde neugierig, als Bürgermeister Siegfried Berlinger ihm eine Mitarbeit in seinem Team anbot. Schnell übernahm er das Amt des Schriftführers. Nachdem sich die Liste Sigi Berlinger im vergangenen Herbst bei der Gemeinderatswahl überraschend die absolute Mehrheit geholt hatte, durfte sie auch den Vizebürgermeister stellen.

Kommunikation wichtig

Vor der Wahl hatte das Bündnis die St. Rominger nach ihren Wünschen in Sachen Leben, Wohnen und Familie befragt. Eine der häufigsten Antworten: Ein neuer Spielplatz soll her – bislang gibt es nur das Spielgelände bei der Volksschule. "Das möchten wir unbedingt in dieser Periode umsetzen. Vorher steht aber noch der Neubau des Feuerwehrhauses der Freiwilligen Feuerwehr St. Roman an – alles auf einmal lässt sich leider finanziell nicht stemmen", so Holzapfel. Weitere aktuelle Themen sind die Sanierung des Tennisplatzes, die Innensanierung der Volksschule sowie die Ausstattung der neuen Klassenräume. Und bis 2024 soll nicht nur der Ortskern, sondern alle Ortschaften von St. Roman Glasfaser haben. Digitalisierung ist überhaupt eines der Themen, die St. Romans Bürgermeister seinem Vize übertragen hat. Eine erste Idee von ihm wurde schon umgesetzt. Die Homepage der Gemeinde hat ein Update bekommen. "Die alte Version hat übers Handy fast gar nicht funktioniert." Seit einigen Tagen ist nun die neue Version online.

Erste Idee – Update Gemeindehomepage – umgesetzt

Zudem möchte Thomas Holzapfel, dass mehr Gemeindebürger mitbekommen, was in der Lokalpolitik besprochen oder entschieden wird. Gemeindezeitung und Homepage sind ihm als Kommunikationskanäle zu wenig:

"Und was am Stammtisch weitergeredet wird, muss nicht immer unbedingt wahr oder so abgelaufen sein", meint Thomas Holzapfel.

Neben der Gemeindepolitik ist Thomas Holzapfel auch im Fußball recht engagiert. Er ist selbst aktiver Kicker bei der Union St. Roman, trainiert eine Kindermannschaft und fungiert als Nachwuchsleiter. Der 26-Jährige schreibt seine Masterarbeit an der JKU Linz und arbeitet im Marketing von Betten Reiter. Macht er als junger Gemeinderat dann auch eine andere Politik oder eher Politik für Junge?

"Ob ich eine andere Politik mache, kann ich nicht sagen. Aber es ist sicherlich so, dass die Jungen sich leichter tun, bei Anliegen mich anzusprechen als ältere Gemeinderäte – allein schon, weil man öfter zusammenkommt", so der junge Vizebürgermeister und verrät, dass er in solchen Fällen meist eine kurze Notiz im Handy macht, um nichts zu vergessen.

Nachsatz: "Dafür hab ich das Gefühl, ich muss mich bei Gemeindebürgern, die älter sind, erst beweisen." So oft wie möglich schaue er auch am Gemeindeamt vorbei, "weil man da einfach mehr mitbekommt." Manchmal arbeitet er von dort aus auch an seinen Uniprojekten. Bei der Frage, ob er sich irgendwann auch einmal vorstellen kann, Bürgermeister zu werden, zögert er lange: "Das ist keine Entscheidung, bei der man aus dem Bauch heraus Ja oder Nein sagen kann. Wenn es irgendwann mal Thema wäre, müsste man es mit dem Umfeld absprechen und sehen, ob es passt."

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