"Keine Quotenfrau" an der Andorfer SPÖ-Spitze

Roswitha Scheuringer hält wenig von "Quotenfrauen", für sie zählt Kompetenz. | Foto: privat
  • Roswitha Scheuringer hält wenig von "Quotenfrauen", für sie zählt Kompetenz.
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ANDORF. Im Interview spricht die 57-Jährige über manche Unstimmigkeiten mit dem Bürgermeister, kompetente Frauen in der Politik und den Versuch, Junge für die SPÖ zu gewinnen.

BezirksRundschau: Bürgermeister Peter Pichler wird sich abermals zur Wahl stellen. Wie stehen Sie zu ihm?
Scheuringer: Seit er Bürgermeister ist, hat Bürgermeister Pichler großartige Arbeit geleistet. Unsere Sichtweisen gehen zwar manchmal auseinander, aber wir haben eine gute Gesprächs- und Diskussionsbasis. Mein, beziehungsweise unser größtes Ziel ist es, bei der Wahl die Mehrheit zu verteidigen und wieder den Bürgermeister zu stellen. Da wir in der Partei alle an einem Strang ziehen, ist dieses Ziel realisierbar.

Sie sind sozial veranlagt – waren auch im Bezirkssekretariat des ÖGB tätig. Wo wollen Sie mit der Andorfer SPÖ Schwerpunkte setzen?

Wichtig ist für mich, Arbeitsplätze in Andorf und leistbares Wohnen für junge Familien zu schaffen – dazu gehören vor allem günstige Baugründe. Bei der Kinderbetreuung sind wir in Andorf zwar bestens ausgestattet und Vorreiter. Trotzdem müssen wir weiterhin ein Augenmerk darauf legen, dass jedes Kind einen Betreuungsplatz bekommt.

Im Ausschuss für Schule, Kultur und Erwachsenenbildung sind Sie tätig – was wird sich in diesem Ressort tun?
Wir waren in den vergangenen Jahren treibende Kraft, dass sich der Bildungsstandort Andorf weiterentwickelt hat – beispielsweise beim Ausbau der Neuen Mittelschule und dem Neubau der HTL. Weil immer mehr Frauen berufstätig sind, ist es wichtig, genügend Plätze in der Nachmittagsbetreuung zu schaffen, damit alle Kinder diese Einrichtung nützen können.
In diesem Ausschuss werden auch die finanziellen Unterstützungen beschlossen. Hierbei ist es mir ein Anliegen, dass diese Förderungen sozial schwächeren Familien zu Gute kommen.

Als Frau an der Spitze einer Ortspartei, ist es Ihnen ein Anliegen, die Frauenquote in der SPÖ zu erhöhen?
Vorweg muss ich sagen, dass ich keine Quotenfrau bin. Das heißt: Frauen in der Politik ja – aber weil sie kompetent sind und nicht wegen der Quote. In unserer aktiven Frauengruppe organisieren wir jedes Jahr einen Bücherflohmarkt, dessen Erlös gespendet wird, beteiligen uns an der Ferienspaßaktion und treffen uns zum Meinungsaustausch. 'Meine Frauen' sind zwar nicht alle aktiv im Gemeinderat, aber auf der Ersatzliste. Grund dafür sind vor allem die Kinder, die noch zu betreuen sind, und der Beruf. Das alles unter einen Hut zu bringen und sich dazu noch in der Freizeit in die Politik einzubringen, ist einfach nicht umsetzbar.

Die SPÖ tut sich derzeit generell schwer, Nachwuchs zu finden. Wie sieht die Situation in Andorf aus?
Einige junge Frauen und Männer sind neu im Team. Hier gilt es, das persönliche Gespräch zu suchen, sie ernst zu nehmen und zu fragen, ob sie bereit sind, mitzuarbeiten. Das Problem liegt, wie auch bei anderen Parteien, darin, ganz Junge zu mobilisieren. Da müssen wir es schaffen, attraktiver zu werden.

Und zu guter Letzt: Was hat Sie dazu bewogen, das Amt der Parteiobfrau zu übernehmen?

Auf die Frage, wer nach Johann Litzlbauer das Amt antritt, habe ich mir gedacht, es muss nicht unbedingt ein Mann sein. Durch meine jahrelange Erfahrung als Stellvertreterin habe ich gute Voraussetzungen. Und: Das ganze Team hat mich bestärkt, diese Aufgabe zu übernehmen.

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