SMS Schärding
Ein Olympionike zum Anfassen
SCHÄRDING. Am Freitag, 13. Dezember, besuchte Diskuswerfer Lukas Weißhaidinger die Sportmittelschule Schärding. Etwa 100 Schüler waren anwesend, als der Spitzensportler über seine bisherigen Erfolge sprach und den jungen Zuhörern Ratschläge für ihre (sportliche) Zukunft gab. Der 27-Jährige wird als drittbester Diskuswerfer der Welt betitelt und hält mit 68,98 Metern den österreichischen Rekord im Diskuswurf.
Ein harter Weg an die Weltspitze
Vor 14 Jahren begab sich Weißhaidinger auf den durchaus steinigen Weg. Damals hätte er beinahe das Auto des Trainers mit seinem Diskus beschädigt, wäre da nicht ein Netz dazwischen gewesen. Von anfänglichen Schwierigkeiten ließ er sich aber nicht aufhalten und konnte 2011 bei den Junioren-Europameisterschaften in Estland seine erste internationale Medaille ergattern. "Von da an wusste ich: Lukas Weißhaidinger wird Diskuswerfer", erinnert sich der gebürtige Taufkirchner. Selbst als er sich im Jahr 2015 sieben Wochen vor seinen ersten Olympischen Spielen das Bein brach, dachte er nicht ans Aufgeben. Er riet den Schülern: "Es gibt keinen Platz für Selbstzweifel, ihr müsst nur fest an euch glauben." Sein starker Wille machte sich bezahlt – 2018 stellte er den österreichischen Rekord im Diskuswurf auf, heuer schaffte er unter anderem den zweiten Platz in der Diamond League und sicherte sich Bronze bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Doha. Er ist somit der erste männliche Leichtathlet aus Österreich, der eine WM-Medaille hat.
Für Erholung bleibt da nicht viel Zeit, denn er widmet sich täglich von 9 bis 6 Uhr seiner Leidenschaft. Momentan laufen die Vorbereitungen für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio, wo er an seine aktuellsten Erfolge anknüpfen möchte. "Bitte Daumen drücken", forderte er die anwesenden Schüler und Lehrer lachend auf.
60 Eier für Weißhaidinger
Während des Vortrags wusste Weißhaidinger genau, wie er sein junges Publikum begeistern kann. So etwa waren die Schüler erstaunt, dass er 150 Kilogramm wiegt und 5000 Kalorien am Tag isst – das entspricht zwei Kilogramm Fleisch oder 60 Stück Eiern. Dass man im olympischen Dorf gratis bei McDonald’s essen kann, sorgte natürlich für viel Aufregung. Besonders aufmerksam waren die Schüler außerdem, als er seine Präsentation mit den Worten beendete: "Ich war vielleicht nicht der beste Schüler und ein bisschen faul, aber ich habe eines gewusst: wenn ich Medaillen bekommen will, muss ich hart daran arbeiten. Ab dann war ich nicht mehr faul."
Nach dem Vortrag beantwortete Weißhaidinger zahlreiche Fragen der Schüler, etwa wie es sei, wenn ihm der Bundespräsident (den er nur "Alex" nennt) gratuliert, was er in seiner Freizeit macht oder welche Musik er hört. Die Schüler freuten sich außerdem über Autogrammkarten, signierte Frisbees und Selfies mit dem Diskuswerfer. Zum Dank überreichten sie ihm einen selbstgemachten Kuchen – dafür, dass ein Spitzensportler sich Zeit nimmt, eine Mittelschule im Bezirk Schärding zu besuchen.
Fotos: Straif
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