Immobilienmaklerin im Portät
"Es bringt nichts um den heißen Brei zu reden"
Anlässlich des Weltfrauentages: Immobilienmaklerin Vera Buchinger aus Zell an der Pram im Porträt.
ZELL AN DER PRAM. Die 29-Jährige aus Zell an der Pram hat in Wien Immobilienwirtschaft mit den Schwerpunkten Immobilienverwaltung und Maklerei studiert. Während des Studiums arbeitete sie bereits in einer Wiener Immobilienverwaltung.
In der Branche Fuß fassen
Nach Abschluss zog es sie als Landei, wie sie sich selbst bezeichnet, zurück ins Innviertel. Vera Buchinger begann in der Firma ihres Vaters, Baumeister Josef Buchinger, in Andorf zu arbeiten. Dort hat sie nun auch mit der Gebäude-Planung zu tun, wobei ihr eine Ausbildung am Institut für Innenarchitektur zugutekommt. In ihren 35 Wochenstunden holt sie Angebote ein, hilft bei der Planung, begeht Baustellen und betreut Käufer von Immobilien. Weil immer wieder Makler für den Vertrieb der eigenen Gebäude gebraucht werden, machte sie sich am 1. Jänner 2022 zusätzlich zu ihrem Hauptjob mit einer eigenen Lizenz selbständig. Der Start für ihre Firma Buchinger Immobilien war bislang holprig: "Der Markt ist gerade eher schlecht", gib Buchinger unumwunden zu. Trotz allem wolle sie am Ball bleiben und in der Branche Fuß fassen. Dass es nicht einfach wird, war ihr klar:
"Es gibt in der Maklerbranche ziemlich viele Platzhirsche – bei mir wird es in den nächsten Monaten sicher eher darum gehen, Fuß zu fassen und ein Netzwerk aufzubauen", erläutert Vera Buchinger.
Punkten will sie mit ihrem Fachwissen und ihrer Flexibilität. Woran erkennt man einen guten Makler? "Ein guter Immobilienmakler hat ein Auge dafür, was man realistisch aus einer Wohnung oder einem Objekt machen kann und kennt sich auch mit den steuerlichen Aspekten aus", zählt Buchinger auf. Ehrlichkeit ist für sie ein Muss.
"Selbst wenn es der ausschlaggebende Faktor ist, der über Verkauf oder Absage entscheidet, muss man bei der Wahrheit bleiben. Es bringt nichts, in Kundengesprächen um den heißen Brei zu reden. Ich will weder die Zeit meiner Kunden noch meine eigene verschwenden."
Ein Objekt, von dem man selbst nicht überzeugt ist, könne man nicht vernünftig vermarkten, so ihre Meinung.
Mut und Humor als Tipp an anderen Frauen
Jungen Frauen, die ins Berufsleben starten, rät die 29-Jährige, mutig zu sein: "Traut euch und bringt eine Portion Humor mit – dann kann man sehr viel erreichen", meint die Jungunternehmerin. Mit dem Begriff Karrierefrau kann sie sich nicht identifizieren: "Ich arbeite viel und gerne, aber Karriere ist definitiv nicht alles."
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