Jugend am Werk
Perspektivenplanung ist Stichwort beim Jugendcoaching

Foto: ASO / Hamminger
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SCHÄRDING (juk). Circa 100 Jugendliche betreuen Johanna Brandstetter und Andrea Zikeli pro Jahr im Zuge ihrer Arbeit als Jugendcoaches bei Jugend am Werk. Ihre Zielgruppe sind Pflichtschüler ab dem neunten Schulbesuchsjahr, die Unterstützung beim Übergang von Schule zu Beruf brauchen. Der Service wird von Sozialministerium wie auch europäischem Sozialfond finanziert und soll auch bewirken, dass Jugendliche ihrer Ausbildungspflicht bis 18 Jahren nachkommen. Perspektivenplanung sei das Stichwort. 

Alle an einen Tisch holen

Gemeinsam mit den Jugendlichen werden ihre Stärken und Förderpotentiale analysiert, wie auch Bewerbungstrainings abgehalten, kognitive Fähigkeiten getestet und Schnupperpraktika vereinbart. Hier hebt Brandstetter die Polys hervor: "Wenn es schon in der Schule Möglichkeiten zum Schnuppern gibt, ist das immer positiv." Eltern, Lehrer oder Case-Manager werden an einen Tisch geholt. Gemeinsam wird die passende Lehrstelle oder ein Angebot wie die Produktionsschule oder der Jokerhof vereinbart. Wie lange und wie intensiv Jugendliche begleitet werden, variiert: "Manche von ihnen benötigen nur jemanden, der sie in ihren Plänen bestärkt und ihnen ein paar Tipps zur Umsetzung gibt. Wieder andere wissen noch gar nicht so richtig, wie es weitergehen soll und was sie nach der Schule machen wollen", so Brandstetter. Manche benötigen nur ein bis drei Termine, andere werden bis zu einem Jahr lang begleitet. Das Jugendcoaching ist freiwillig, vertraulich und kostenlos: "Was ich empfehle, ist ein Vorschlag – nicht mehr und nicht weniger."

Beratung ist Empfehlung

Gründe, warum sich Jugendliche mit der Zukunftsplanung schwer tun, gibt es viele: Zum Beispiel, wenn Schüler in einem Fach mit Sonderschullehrplan unterrichtet werden, Beeinträchtigungen vorliegen oder sprachliche Barrieren durch Migrationshintergrund vorliegen. Zudem gibt es auch individuelle Gründe: "Persönliche Problemlagen werden mehr. Das Leben ist schnelllebiger geworden, man soll dauerhaft erreichbar sein, ein hohes Maß an Selbstständigkeit wird vorausgesetzt. Damit sind manche Jugendliche überfordert. Und manche können schlechter mit Stress und Druck umgehen als andere", erklärt Brandstetter. "Außerdem haben Bezugspersonen oft weniger Zeit." Vor allem in Krisensituation wie einer Scheidung mache sich das bemerkbar. Brauchen Jugendliche auch nach der Orientierungsphase weiter Unterstützung, werden sie durch die Angebotskette des Netzwerkes "Berufliche Assistenz" bis zum Lehrabschluss begleitet. Alle Coaching-Angebote arbeiten Hand in Hand: "Wir haben alle dasselbe Ziel", so Brandstetter. Mit der Sonderschule Schärding gibt es eine gute Zusammenarbeit: "Die intensive Zusammenarbeit ist positiv und eine Entlastung für die Lehrkräfte. Wir haben keine so guten Kontakte zu den Firmen wie das Jugendcoaching", bestätigt Direktorin Christine Hamminger.

Jugend am Werk:
Jugend am Werk ist in Schärding am Oberen Stadtplatz 41 zu finden. Johanna Brandstetter ist unter 0664/885952903, Andrea Zikeli unter 0664/88791017 erreichbar.

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