KSV1870
Pleiten in Schärding stiegen 2023 überdurchschnittlich stark

"Die finanzielle Situation hat sich für viele Menschen Bezirk Schärding verschärft", berichtet Astrid Aiglsdorfer, Referentin des KSV1870. | Foto: Falkner Fotografie
  • "Die finanzielle Situation hat sich für viele Menschen Bezirk Schärding verschärft", berichtet Astrid Aiglsdorfer, Referentin des KSV1870.
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Die Insolvenzen sowohl im privaten Bereich als auch bei Unternehmen sind im Bezirk Schärding 2023 deutlich stärker gestiegen als im Oberösterreich-Schnitt. Betriebe leiden ebenso wie Menschen mit niedrigen Einkommen an den stark gestiegenen Fixkosten.

BEZIRK SCHÄRDING. Laut aktueller KSV1870 Insolvenzstatistik schlitterten 2023 im Bezirk Schärding 20 Unternehmen in die Insolvenz. 2022 waren es nur 13 Firmen. Die Zahl der Pleiten ist im Bezirk Schärding im Vergleich zu ganz Oberösterreich überdurchschnittlich stark gestiegen. Die Privatinsolvenzen im Bezirk Schärding stiegen von 21 auf 31 Verfahren – ein Plus von 34,7 Prozent. Im OÖ-Schnitt betrug der Anstieg lediglich 10,3 Prozent. Hohe Energiekosten, Inflation und steigende Zinsen waren sowohl für Unternehmen als auch Privatpersonen die größten Herausforderungen. 

2023 wurden im Bezirk Schärding 14 Insolvenzverfahren über Firmen eröffnet – das sind um acht Verfahren mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Zusätzlich wurden sechs weitere Insolvenzanträge mangels Kostendeckung nicht eröffnet, sprich abgewiesen.  In diesen Fällen waren im Unternehmen nicht einmal mehr 4.000 Euro verfügbar, um die Gerichtskosten zu finanzieren. 

"In weiterer Folge verlieren die Unternehmen ihre Gewerbeberechtigung und müssen liquidiert werden. Der "Worst Case“ für Mitarbeiter und auch für die Gläubiger, die keinen Cent sehen", erläutert Astrid Aiglsdorfer, Insolvenzreferentin des KSV1870 am Standort Linz.

Bei den Unternehmensinsolvenzen in OÖ gab es im Jahr 2023 einen Anstieg um 9,3 Prozent. 

Ausgaben werden doppelt und dreifach überlegt

Der KSV1870 rechnet fürs Jahr 2024 mit einer Fortsetzung dieser Entwicklung. Als klassisches Exportbundesland sei die internationale Wirtschaftsentwicklung für den Standort entscheidend. Noch immer belasten hohe Kosten die Budgets der Firmen. Die kontinuierliche Kostensteigerung sei nicht nur für Unternehmen ein heißes Eisen, sondern auch für Privathaushalte. Höhere Preise bei Miete, Lebensmitteln und Energie, also gerade bei Fixkosten, treffen Menschen mit niedrigen Einkommen stärker, betont der KSV1870.

"Die finanzielle Situation hat sich im Jahr 2023 für viele Menschen im Bezirk Schärding verschärft. Aus Erfahrung heraus wissen wir, dass Privatkonkurse erst mit einer gewissen Verzögerung eintreten", betont Aiglsdorfer.

Zwar gehen Wirtschaftsforscher für 2024 von einer gewissen Erholung des privaten Konsums aus, jedoch überlegen sich viele Leute ihre Ausgaben nach wie vor doppelt und dreifach. Insbesondere, da sich Fixausgaben wie Strom, Lebensmittel oder Miete nicht vermeiden lassen.

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