Regionales Handwerk für die Modewelt
Regionalität auch im Kleiderkasten: Die "Hemdenmacher" fertigen Mode zu 100 Prozent in Schärding.
SCHÄRDING (lenz). Mode hat heute meist eine Reise um die halbe Welt hinter sich, bevor sie in unseren Schränken hängt. Unter dem Namen "Hemdenmacher" setzt Gudrun Valentin diesem Trend entgegen. Mit ihrem Team fertigt sie seit 2002 Maßhemden von Hand – zu 100 Prozent in Schärding.
Wie es dazu kam? "Ich war 23 Jahre lang bei einem Modeunternehmen in der Geschäftsleitung tätig. Als die gesamte Produktion ins billigere Ausland verlegt wurde, bin ich nicht mitgegangen und habe mich selbstständig gemacht", erzählt Valentin. Mit ihren mittlerweile acht Mitarbeiterinnen hat sie sich auf die Produktion von Maßhemden spezialisiert. Besonderer Service: Für Kunden aus der Ferne bietet Valentin auch einen Online-Shop mit Hemdenkonfigurator an. Männer wie Frauen können sich so ihre Businesshemden bequem von zuhause aus schneidern lassen. Im Schnitt kostet eine Maßanfertigung rund 100 Euro. "Wir haben zirka 300 Stoffe lagernd und eine ganze Reihe an Krägen, Manschetten und anderen Details zur Auswahl", betont die gelernte Damenkleidermacherin.
Manager und Arbeiter
Wer glaubt, diesen Service nutzen nur Manager, liegt falsch. Die Arme zu lang, der Kragen zu eng – oft passen die Hemden von der Stange auch dem normalen Arbeiter nicht. "Wobei diese dann nur ein oder zwei Hemden bestellen, Banker oder Manager hingegen auch gerne zwölf oder mehr", weiß die Unternehmerin. Viele Kunden wenden sich aber auch an die Maßschneiderei, weil sie besondere Verarbeitungswünsche haben oder einen individuellen Schnitt bevorzugen. Von der Anprobe bis zur Abholung dauert es durchschnittlich drei Wochen. Zwölf bis 15 Hemden werden täglich von den Mitarbeiterinnen – alle ausgebildete Schneiderinnen – gefertigt.
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