Mehr Sicherheit für die Stimme
FREISTADT. Die größte Sorge der Patienten bei Schilddrüsen-Operationen gilt einer möglichen Beschädigung der Stimmbänder beziehungsweise einer Beeinträchtigung der Stimme oder der Sprachbildung. Am Landeskrankenhaus Freistadt kann Betroffenen diese Angst klar genommen werden. Seit einem Jahr wird während der Operationen mit dem sogenannten „Neuromonitoring“ gearbeitet. Die positive Bilanz: wesentlich höhere Patientensicherheit.
Bei Schilddrüsenoperationen ist es von großer Bedeutung, die für die Stimmbildung wichtigen Strukturen durch eine behutsame Operationstechnik größtmöglich zu schonen. Besonderes Augenmerk muss hierbei auf die feinen Stimmbandnerven gelegt werden. Diese verlaufen auf beiden Seiten unmittelbar hinter der Schilddrüse zum Kehlkopf. „Durch die direkte anatomische Nachbarschaft kann es nach einer Operation an der Schilddrüse und der Nebenschilddrüse zu Auswirkungen auf die Stimm- und Sprachbildung kommen. Mit Hilfe des Neuromonitorings wird die Aktivität der Nerven sowohl optisch als auch akustisch dargestellt – damit haben wir eine fortlaufende Kontrolle über gefährdete Nervenbahnen“, bringt Primar Otto Reindl, Leiter der Abteilung für Chirurgie, den zentralen Vorteil dieses Systems auf den Punkt.
Neben der behutsamen Operationstechnik leistet die intraoperative Funktionsüberprüfung der Stimmbandnerven durch das Neuromonitoring einen zusätzlichen Beitrag, um eine noch geringere Komplikationsrate zu erzielen. Aus diesem Grund wird das Neuromonitoring routinemäßig im LKH Freistadt eingesetzt. „Noch ist es nicht vorgeschrieben, aber ich bin überzeugt, dass es zum Standard wird“, so der Primar abschließend zur Vorreiterrolle des LKH Freistadt beim Thema Schilddrüsen-Operationen.
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