Holz in Niederösterreich
Der Wald im Bezirk Scheibbs in Zahlen
Alle Zahlen, Daten und Fakten über die Wälder und die Forstwirtschaft im Bezirk Scheibbs
BEZIRK. Der Wald und die Forstwirtschaft haben eine sehr große Bedeutung im Bezirk Scheibbs.
Die waldreichsten Gemeinden
Die fünf waldreichsten Gemeinden des Bezirks Scheibbs sind Gaming mit 85,7 Prozent, Puchenstuben mit 84,9 Prozent, Göstling an der Ybbs mit 82,3 % Prozent, Lunz am See mit 80,8 Prozent und St. Anton an der Jeßnitz mit 71,6 Prozent (Stand Dezember 2022).
Die waldreichste Katastralgemeinde des Bezirks Scheibbs ist Nestelberg in der Marktgemeinde Gaming mit 92,5 Prozent.
Starkes Süd-/Nordgefälle im Bezirk
Hinsichtlich der Waldausstattung der Gemeinden herrscht ein Süd-/Nordgefälle:
Je weiter nach Norden, desto niedriger ist die Waldausstattung der Gemeinden.
Aufgrund der für die landwirtschaftliche Nutzung günstigen topografischen Verhältnisse ist die Bewaldung im Norden des Bezirks vor vielen Jahrhunderten vom Menschen stark reduziert worden.
Die in der Mitte der Nord-Süd-Ausdehnung des Bezirks liegenden Gemeinden Scheibbs und Gresten-Land weisen nur mehr eine Waldausstattung von knapp 50 Prozent auf, die im Norden bzw. Nordosten liegenden Gemeinden Wolfpassing und Oberndorf an der Melk weisen ein Bewaldungsprozent von 17, 6 Prozent bzw. 15,5 Prozent auf.
Positive Wirkungen des Waldes
Die positiven Wirkungen des Waldes für die Bevölkerung ist die Nutzwirkung, die Schutzwirkung, die Wohlfahrtswirkung und die Erholungswirkung.
Nutzwirkung:
Der Wald bietet für viele Menschen Lebensgrundlage und Arbeitsplatz, für den Waldbesitzer das Einkommen. Beschäftigung finden Menschen in der Bewirtschaftung der Wälder (Förster, Holzernteunternehmer, etc.) sowie in der nachfolgenden Verarbeitung der aus dem Wald stammenden Produkte (z.B. Tischlerei, Zimmerei, Sägetechniker, Papiererzeugung, etc.).
Schutzwirkung:
Der Wald bietet Schutz vor z.B. Lawinenabgängen, Steinschlag, Muren, Erosion, etc. für Objekte und Infrastruktureinrichtungen der Bevölkerung, schützt aber auch seinen eigenen Standort vor diesen Elementargefahren durch sein eigenes Bestehen.
Wohlfahrtswirkung:
Dies ist der positive Einfluss des Waldes auf seine Umwelt durch Verbesserung der Luftqualität, Filterung und Rückhalt des Niederschlagswassers und Schutz der Trinkwasservorkommen (Wasserwirtschaftliche Schutz- und Schongebiete, Brunneschutzgebiet). Der Wald sorgt aber auch für einen allgemeinen Klimaausgleich.
Erholungswirkung:
Mit einigen wenigen Ausnahmen darf jeder den Wald zu Erholungszwecken betreten, um Ruhe, frische Luft und besondere Naturerlebnisse genießen zu können.
Die häufigsten Baumarten
Die fünf häufigsten Baumarten im forstlich bewirtschafteten Ertragswald im Bezirk Scheibbs sind die Fichte mit 58,8 Prozent, die Rotbuche mit 13,7 Prozent, die Lärche mit 3,4 Prozent, die Tanne mit 1,2 Prozent und die Weißkiefer mit 0,5 Prozent.
Die restlichen Anteile belaufen sich auf sonstiges Laubholz, welches durch die Baumarten Esche, Eiche, Hainbuche, Ahorn, Ulme, Birke, Erle, Weide, etc. repräsentiert werden.
Schutzwälder in den Gebirgslagen des Südens des Bezirks stehen oft außer Ertrag und die dort vorkommenden Hauptbaumarten sind neben der Fichte auch die Weißkiefer, die Lärche, die Latsche, die Rotbuche und die Mehlbeere.
Wildarten in Scheibbser Wäldern
Rehwild:
Die Hauptwildart bei den Schalenwildarten im Bezirk ist das Rehwild. Dessen Vorkommen erstreckt sich auf den gesamten Bezirk. In den höheren Lagen des Bezirks im südliche Teil tritt das Rehwild hinter den Wildarten Rot- und Gamswild etwas zurück.
Rotwild:
Die Verbreitung des Rotwildes beschränkt sich auf die mittleren und höheren Lagen des Bezirksteiles, dies sind die Gemeinden Göstling, Lunz, Gaming, St. Anton und Puchenstuben. Sporadisch kommt es auch in den nördlich angrenzenden Gemeinden Gresten- Land und Scheibbs als Wechselwild vor.
Gamswild:
Der Lebensraum des Gamswildes ist annähernd ident mit dem des Rotwildes.
Allerdings besiedelt es vornehmliche die höheren und höchsten Lagen dieser Bezirksteile.
Der Schwerpunkt des Vorkommens liegt rund um den Ötscher, den Dürrenstein, und dem Hochkar, es ist allerdings auch in steile nun schroffen Lagen anderer Gebiete des Bezirks vorhanden.
Muffelwild:
Rund um den Ötscher und in Puchenstuben gibt es durch einstmaliges Aussetzen ein Restvorkommen des Muffelwilds.
Schwarzwild:
Bis vor einigen Jahrzehnten war der Bezirks praktisch schwarzwildfrei. In den letzten zwei Jahrzehnten ist allerdings eine Zunahme der Schwarzwild-Vorkommen festzustellen. Grund hiefür sind mildere Winter und häufigere Samenjahre bei Buchen und Eichen, welche sich günstig für die Reproduktion dieser Wildart auswirken.
Rauhfußhühner:
Im selben Lebensraum wie das Rot– und Gamswild gibt es vereinzelt Vorkommen von Auer- und Birkwild.
Quelle: Bezirkshauptmannschaft Scheibbs
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