Francisco Josephinum
Mit Bildung gegen die Armut in Weinzierl
Kenianische Jungbauern absolvieren eine Ausbildung am Francisco Josephinum im Schloss Weinzierl.
WIESELBURG-LAND. Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf – selbst ausgebildeter Josephiner – ließ es sich nicht nehmen, jene 15 Jugendlichen aus Kenia in seinem Heimatort Weinzierl herzlich willkommen zu heißen, die momentan am Francisco Josphinum eine landwirtschaftliche Ausbildung absolvieren.
Bildung überwindet die Armut
"Bereits als mir Auma Obama und Doris Schmidauer die Sauti Kuu Foundation vorgestellt und mir von dem Projekt erzählt haben, war ich zutiefst beeindruckt. Denn diesen jungen Menschen beizubringen, eigene Lebensmittel in Kenia zu erzeugen, um unabhängiger zu werden, ist genau der richtige Weg", meint Pernkopf.
Unter dem Motto "Bildung überwindet Armut" unterstützt das Land Niederösterreich, das als Agrarland Nummer eins eine besonders große Expertise und Tradition in der Landwirtschaft vorweisen kann, die Ausbildung der 15 Jungbauern aus Afrika.
Interessante Ausbildung in Weinzierl
Er zeigte sich begeistert von den interessanten Stationen, die im Rahmen dieses Projektes auf die jungen Kenianerinnen und Kenianer warten.
"Sie lernen am Francisco Josephinum moderne Agrartechnik kennen, ihnen wird praxisnah zum Beispiel die Kompostwirtschaft nähergebracht, es stehen aber auch noch Exkursionen bei vielen landwirtschaftlichen Betrieben in Niederösterreich am Programm", sagt Stephan Pernkopf.
So lernen die Jugendlichen etwa Bergbauernwirtschaft auf einer Alm kennen oder besuchen eine Bio Mühle im oberen Waldviertel, die unter anderem kleine Mühlanlagen produziert, um diese in diverse Länder zu liefern und so bei der Selbstversorgung zu unterstützen.
Landeshauptfrau-Stellvertreter Pernkopf bedankte sich vor allem auch bei der Landjugend Niederösterreich, die seit Jahren bereits ein Projekt in Tansania, einem Nachbarland Kenias, unterstützt.
"Mein Dank gilt natürlich auch Auma Obama und Doris Schmidauer, Oikocredit Austria und dem Francisco Josephinum, und ich hoffe", so Pernkopf, "dass unsere Freunde aus Kenia begeistert sind und viel Wissen mit nach Hause nehmen können."
Bildung steht im Vordergrund
Auch Oikocredit Austria Vorsitzender Friedhelm Boschert ist begeistert vom niederösterreichischen Projekt und erklärt: "Oikocredit ist eine soziale Entwicklungsgenossenschaft, die sich seit Jahrzehnten der Verbesserung von Lebensumständen auf der ganzen Welt verschrieben hat. In dieser globalen Arbeit steht Landwirtschaft, steht Bildung ganz groß im Vordergrund. Österreich ist eines der stärksten Länder innerhalb der Oikocredit Familie – pro Kopf gemessen sogar die Nummer eins in Bezug auf Investitionsmitteln, die zur Verfügung gestellt werden."
Er nannte die Summe von 130 Millionen, also etwa 20.000 Euro für rund 6.500 Menschen, damit Oikocredit seine Arbeit leisten kann und ergänzt: "Es gibt immer wieder auch Investoren, die zusätzlich spenden und das ermöglicht dieses Projekt in Niederösterreich. Für diese Unterstützung möchte ich mich ganz herzlich bedanken."
Starke Partner sind sehr wichtig
Die Gründerin der Sauti Kuu Foundation, Auma Obama, bedankte sich bei allen Unterstützern, denn sie ist überzeugt davon, dass starke Partner für den Erfolg ihrer Arbeit ganz besonders wichtig sind.
"Das Wichtigste für den Erfolg meiner Arbeit sind starke Partner, die an meine Visionen glauben. In Österreich – und besonders hier in Niederösterreich – habe ich genau das vorgefunden, was ich gesucht habe: Österreich ist Vorreiter in Europa in Bezug auf biologische Landwirtschaft und deshalb freuen wir uns sehr, hier sein zu dürfen. Wir möchten die Expertise, das technische Know-how, was das Agrarwesen betrifft, zu den Menschen nach Kenia holen. Österreich ist das beste Beispiel dafür, dass man mit Landwirtschaft nicht nur Essen auf den Tisch bringen, sondern auch sein Leben bestreiten kann", so Obama.
Beide Seiten profitieren vom Wissenstransfer
Auch Schirmherrin Doris Schmidauer ist vom Erfolg dieses Projektes überzeugt – vor allem davon, dass von diesem Wissensaustausch beide Seiten profitieren: "Dieses Programm am Francisco Josephinum hat zum Ziel, den kenianischen Landwirtinnen und Landwirten Wissen über Lebensmittelproduktion und Lebensmittelverarbeitung zu vermitteln. Es ist aber auch ein Wissenstransfer und ich bin mir sicher, dass die Menschen, die dieses Projekt hier in Niederösterreich begleiten, auch viel über das Leben und die Menschen in Kenia lernen."
Sie schloss mit einem Dank an das Land Niederösterreich, Oikocredit Austria, die Landwirtschaftskammer, die Landjugend und nicht zuletzt an das Francisco Josephinum, ohne deren Engagement dieses Projekt nicht so rasch und professionell umgesetzt hätte werden können.
Die Gesellschaft verändern
Schließlich erklärte einer der 15 kenianischen Jungbauern noch seine Sichtweise auf das tolle Hilfsprojekt am Francisco Josephinum in Weinzierl: "Der Name der Foundation ,Sauti Kuu‘ bedeutet ,starke Stimme‘. Wir werden mit einer starken Stimme und neuem Wissen in unsere afrikanische Heimat Kenia zurückkehren. Wissen ist Macht – und wenn eine starke Stimme dieses Wissen weiterträgt, wird es auch unsere Gesellschaft nachhaltig verändern!"
Weitere Infos auf sautikuufoundation.org und auf josephinum.at
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