Die Volksseele kocht in Purgstall: "Es reicht!"
Die Bürger von Purgstall sind zornig. Die Sicherheit der Kinder werde vernachlässigt.
PURGSTALL. An einem sonnigen Tag eine gemütliche Radtour durch die Gemeinde unternehmen und mit den Kindern – natürlich mit Helmen ausgerüstet – den Heimatort erkunden. Für die Purgstaller der Siedlungen Föhrenhain, Praterweg und Heidegrund ist solch ein Ausflug seit Jahren undenkbar. "Es wird nur noch ans Geld gedacht und leider nicht an die Bürger", beklagt sich Andreas "Hansi" Müller, der mit seiner Frau und seinen zwei Kindern in der Pratersiedlung lebt.
Schutzhelm unnötig
Die drei Siedlungen grenzen direkt an die Bundesstraße an. Dementsprechend gefährlich ist der Verkehr. Berufsverkehr und Lkws gehören hier zur Tagesordnung. Da reicht leider auch ein Schutzhelm nicht mehr aus. "Wir fordern schon seit Jahren einen Radweg", erklärt der besorgte Familienvater. "Wie aber sollen unsere Kinder in die Schule fahren?" Andreas Müller hat mittlerweile auch eine Unterschriftenaktion für die Errichtung eines Radweges gestartet, mit dem Ziel, mindestens 500 Purgstaller zu mobilisieren.
"Und wie kommen wir dahin?"
Die Gemeinde hat mittlerweile verkündet, den Kirchenplatz zu attraktivieren. Viele neue Aktivitäten sind dort geplant, die vor allem die Bürger Purgstalls ansprechen sollen. "Eine schöne Sache, aber wie sollen wir eigentlich dort hinkommen? Kein sicherer Weg führt ins Zentrum", fragt sich der Papa. Weiters meint er: "Was wir brauchen, ist ein sicherer Rad- und Gehweg vom Kindergarten in Schauboden bis ins Zentrum!"
"Unterführung ist unnötig"
Auch Bürgermeister Christoph Trampler meldet sich zu Wort. "Wir werden versuchen, das Beste für die Gemeinde rauszuholen, ob ein Radweg kommt ist ungewiss. Wir haben eine Unterführung geplant, damit können die Bürger sicher die Straße queren." Die Bürger der Gemeinde stellen sich klar gegen diese Pläne. "Wer übernimmt die Schneeräumung? Wer passt auf, dass den Kindern dort nichts passiert? Wir möchten in die Pläne der Gemeinde eingebunden werden. Es hat sich bisher noch niemand an uns gewandt. Denn ohne Radweg kommen wir erst gar nicht bis zur Unterführung", kontert Andreas Müller.
Das Dilemma weitet sich aus
Als ob das ganze Dilemma nicht schon genug wäre, streut die Gemeinde noch mehr "Öl ins lodernde Feuer". Der Supermarkt "Hofer", der ebenfalls direkt an der Bundesstraße ist, möchte eine neue Zufahrt errichten – direkt in Verbindung zur Straße, an der der Radweg gefordert wird. "Das bedeutet noch mehr Verkehr. Als ob wir nicht eh schon genug davon hätten!", wirft der zornige Bürger ein. Bürgermeister Trampler reagiert gelassen: "Da haben wir als Marktgemeinde nicht wirklich was zu melden. Das ist Sache der Bezirkshauptmannschaft und der Straßenmeisterei." Andreas Müller aus der Pratersiedlung fordert hingegen: "Man sollte endlich einmal etwas zum Wohle der Bürger tun und die vorhandenen Gelder sinnvoll für diese einsetzen! Wir fordern hier ein Mitspracherecht!"
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