RMagazin Buchtipp: Eva Rossmann "Gut, aber tot"
Nur 0,1 bis 1 % der Bevölkerung leben vegan, viele testen einen Trend, nur wenige bleiben dabei und wählen diese Form der Ernährung dauerhaft. Und trotzdem wird der gänzliche Verzicht auf tierische Produkte heiß diskutiert. „Du bist, was du isst“. Ein Slogan erhitzt die Gemüter. So bewegt sich Mira Valensky, ihres Zeichens Reportage-Journalistin mit Hang zum kriminalistischen Spürsinn, in der Szene aus TierschützerInnen, VeganerInnen und bäuerlichem Umfeld. Dabei trifft man im 18. Valensky-Krimi der österreichischen Journalistin, Autorin und Köchin Eva Rossmann auf alte Bekannte: Stets an Miras Seite sind ihre geniale Partnerin Vesna Krainer, Unternehmerin und Privatdetektivin, sowie Oskar Kellerfreund, Ehemann und Anwalt mit besten Kontakten. Martina Berchtold, junge Winzerin aus Niederösterreich, fühlt sich von der radikalen veganen Szene regelrecht bedroht. Bedeutet der friedliche Umgang mit Tieren nicht auch einen sanften Umgang mit Menschen? Gemeinsam mit anderen Nachwuchsbauern jubelt Berchtold nichtsahnenden VeganerInnen fleischliche Kost unter und brüskiert sie damit. Die Provokationen geraten außer Kontrolle, zwei Leichen lassen Valensky auf den Plan treten und kein Stein bleibt auf dem anderen. Rossmann enttäuscht auch in „Gut, aber tot“ ihre Fans nicht und bietet packende Spannung, dreiste Verstrickungen und menschliche Abgründe bis zum Showdown, in dem einmal mehr klar wird, dass Macht, Geld und Habgier vor keiner Szene Halt machen. Dazwischen kommt auch die Kulinarik nicht zu kurz. Mira kocht gewohnt leidenschaftlich, und der Zusammenhang zwischen Töten und Essen, zwischen Toleranz und Radikalität treibt seltsame Blüten. „Ein Mensch. Rascheln. Ich zucke zusammen, ducke mich. Mein Herz rast. Ich habe Angst, man könnte es hören. Aber sehen kann man mich ohnehin. Das Geräusch ist von den Büschen neben mir gekommen. Der Mensch ist das gefährlichste Tier, sagt man.“
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