23-Jähriger von Lawine am Tuxer Gletscher verschüttet

Ein 23-jähriger Mann aus Nassereith kam vergangenen Mittwoch von der Piste ab und stürzte 80 Meter hinab. Als sein Vater und ein Bekannter ihm zur Hilfe eilten, löste sich ein Schneebrett.

HINTERTUX (bs). Am 8. Dezember verbrachte der 23-Jährige mit weiteren 12 Mitgliedern des Schiclubs Nassereith einen Schitag am Hintertuxer Gletscher. Gegen Mittag fuhr eine neunköpfige Gruppe vom Tuxer-Fernerhaus die Piste 2 talwärts. Starker Wind und eingewehter Schnee verursachten schlechte Sicht. Deshalb dürfte der 23-jährige Mann den Pistenrand übersehen haben, da die Piste dort in einer 90-Grad-Kurve nach rechts verläuft. Er versuchte zwar noch zu bremsen, jedoch konnte er nicht mehr verhindern, dass er über den Pistenrand in felsiges und eisiges Gelände abstürzte. Nach einem ca. 80-Meter-Sturz kam er zum Stillstand. Sein Vater (39) und einer seiner Begleiter (42), die den Unfall beobachtet hatten, stiegen sofort zum gestürzten Mann hinab. Als sie bei ihm waren, verständigte der Vater den Alpinnotruf. Dazu hatte er sich sein Handy unter den Schihelm gesteckt. In diesem Moment löste sich oberhalb der Dreier-Gruppe ein 80 bis 100 Meter breites Schneebrett mit einer Anrisshöhe zwischen 50 und 120 cm Höhe. Die Lawine riss die drei Männer nach Angaben der Polizei ca. 60 bis 80 Meter in die Tiefe und verschüttete sie. Der 39-Jährige und der 42-Jährige konnten sich mit Mühe selbst befreien und sahen zwischen den Schneeschollen die Hand des 23-jährigen Mannes herausragen. Während sie von der Lawine mitgerissen wurden, war der Vater immer noch mit dem Alpinnotruf verbunden. Den beiden Befreiten gelang es, den jungen Mann mit den Händen auszugraben.Währenddessen war der Notarzthubschrauber Alpin 5 bereits auf dem Weg zur Unfallstelle und konnte trotz widriger Windbedingungen den schwer verletzten 23-jährigen Nassereither per Tau bergen. Sein Vater und der 42-jährige Begleiter blieben unverletzt und konnten zu Fuß zur Piste hinaufsteigen.