Bauerntheater rund um Agrar!

FÜGEN/FÜGENBERG (fh). Sobald es um´s Geld geht hört die Freundschaft auf – dies gilt auch für das Verhältnis zwischen Gemeinde und Agrargemeinschaft. Die kürzlich Ansage des Oberländer Bauernvertreters Hans Riser (Agrargemeinschaftsverbund West) im ORF, dass der Streit um die Agrargemeinschaften ein „Schmarrn“ sei und man bie jeder betroffenen Agrargemeinschaft bis zum Höchstgerich marschieren wird, lässt die Wogen hochgehen Auch im Bezirk Schwaz gibt es Gemeinden in denen die Bauern wenig Interesse daran haben die Einkünfte aus den Agrargemeinschaften an die Kommunen abzuliefern. Fügen und Fügenberg haben eine gemeinsame Agrargemeinschaft und es geht um Rücklagen in der Höhe von 1,5 Millionen Euro.

Bauern als „Gesetzlose“
SPÖ-Chef Hannes Gschwentner kommentiert die Vorgehensweise der Bauern als „völlig außer Rand und Band“ und warnt: „Für diese Herren gelten höchstgerichtliche Urteile anscheinend nicht und sie müssen sich vorsehen, denn es ist nicht in Stein gemeißelt, dass sie Ihre Anwaltskosten aus dem Rechnungskreis1 der Agrargemeinschaften berappen können“, so Gschwentner. „Sollte der Verfassungsgerichtshof entscheiden, dass sowohl der Überling beim Haus- und Gutsbedarf aus der Holznutzung sowie die Jagdpacht den Gemeinden zusteht, dann wird die Kasse klamm und die Gelder der Agrargemeinschaft reichen nicht aus, um Advokaten à la Bernd Oberhofer zu bezahlen“, so der SPÖ-Chef weiter.

Urteil macht Hoffnung
Die Agrar Vent (Gemeinde Sölden) wurde unlängst von den Höchstgerichten als Agrargemeinschaft erkannt, die nicht aus Gemeindegut hervorgegangen sei. Für Obmann Markus Pirpamer eine Selbstverständlichkeit, könne man doch historisch belegen, dass die Venter Almen seit dem 15 Jahrhundert zu Südtirol gehörten und erst 1898 überhaupt zum Sölder Gemeindegebiet gekommen sind.