Option
Dokumentationszentrum eröffnet

Großes Interesse am neuen Dokumentationszentrum
9Bilder

Das österreichweit erste Dokumentationszentrum für Südtiroler Optanten wurde im Museum Jenbach eingerichtet.

JENBACH (dkh). Vergangene Woche wurde im Jenbacher Museum ein neues Schmuckstück eröffnet. Im dritten Stock befindet sich ab sofort das Dokumentationszentrum der Südtiroler Optanten. Bereits seit vielen Jahren gibt es einen Schwerpunkt Südtirol, ein Raum, der von Sebastian Leitner dazumal eingerichtet wurde. Dieser Schwerpunkt war ausschlaggebend für die Weiterentwicklung und schließlich die Einrichtung des Dokumentationszentrums. Das Land Tirol hat diese Vorhaben mit 51.000 Euro gefördert. Jetzt können die Forschungsarbeiten beginnen. "Unser Museum hat die Grundvoraussetzung geschaffen. Jetzt gehen die Arbeiten im Landesarchiv Innsbruck und Bozen voran", erklärt Walter Felkel, Obmann des Jenbacher Museums.

Die Option

Alles begann 1919 mit der Teilung Tirols und somit der Trennung von Nord- und Südtirol und fand 20 Jahre später einen traurigen Höhepunkt mit der sogenannte "Option". Damals standen deutschsprachige Südtiroler vor der Wohl, in ihrer Heimat zu bleiben oder ins Deutsche Reich des Jahres 1939 zu gehen. 76.000 Optanten entschieden sich dazu, zu gehen. Es ist eine Zeit, über die sehr lange niemand sprach. "Erst in den letzten 25 Jahren kommt es langsam zur Aufarbeiten", erklärt Helmuth Angermann, Präsident des Gesamtverbandes der Südtiroler in Österreich.

Südtirol-Schwerpunkt in Jenbach

"Jenbach ist ein guter Ort, um die Geschichte der Option aufzuarbeiten", befindet Bgm. Dietmar Wallner bei der Eröffnung des neuen Dokumentationszentrums. 1939 kamen 376 Familien – immerhin knapp 1.000 Personen – aus Südtirol nach Jenbach. Das neue Dokumentationszentrum soll dazu dienen, die Geschehnisse der Zeit, aber auch individuelle Geschichten aufzuarbeiten und zu erforschen.

Aufarbeitung wichtig

Beeindruckt von den Bestrebungen des Jenbacher Museumsvereins zeigten sich auch Tirols Kulturlandesrätin Beate Palfrader und ihr Südtiroler Pendant Philipp Achammer. "Es ist wichtig, dass wir die Erinnerung wachhalten. Die Südtiroler Landesregierung ist gerne bereit, diese Initiative zu unterstützen, weil uns Erinnerung immens viel wert ist", sagt Achammer zu. LR Palfrader sieht es als Aufgabe von Museen, nicht zur zu sammeln und auszustellen, sondern besonders auch zu vermitteln. "Wir sollten nicht mit der Geschichte hadern, aber daraus lernen", gibt sie zu bedenken. 

Dokumente gesucht

Im neuen Dokumentationszentrum ist die Jenbacher Chronistin Monika Singer damit beschäftigt, Dokumente aufzunehmen, zu sichten, zu sortieren und sie in der Geschichte einzuordnen. Gerne werden Dokumente aufgenommen, die sich mit den Geschehnissen rund um die Option 1939 oder auch mit Südtirolern in Jenbach und der Region befassen. Die neue Einrichtung im Dokumentationszentrum ist mit besonderen Materialien ausgestattet, welche Originaldokumente gut erhalten. Aber es ist auch möglich, die Dokumente dort einscannen zu lassen, falls dir Originale in der Familie bleiben sollten.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:
UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Schwaz auf MeinBezirk.at/Schwaz

Neuigkeiten aus Schwaz als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksBlätter Schwaz auf Facebook: MeinBezirk.at/Schwaz - BezirksBlätter

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Schwaz und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.