Eine 120 Jahre alte Fichte aus Aschau im Zillertal eroberte die Herzen der bayrischen Metropole

2 500 Lichter erhellen den Aschauer Christbaum vor dem Münchner Rathaus
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  • 2 500 Lichter erhellen den Aschauer Christbaum vor dem Münchner Rathaus
  • hochgeladen von Franz Josef Haun

Die Geschichte begann, wie so oft im Alltag, mit mehr oder weniger negativen Vorzeichen, welche sogar den Weg in eine japanische Lokalzeitung fanden. Die Gemeinde Aschau im Zillertal spendierte der Landeshauptstadt München den Christbaum für den Adventmarkt 2011. Nach Schlägerung des etwa 6 t schweren Baumes im Zillertal wurde er von dort per Tieflader vor das Münchner Rathaus bis zum Marienplatz transportiert, um ca 10 m verkleinert, die durch den Transport und die Verladung etwas ramponierten Äste ausgebessert und schließlich aufgestellt. Aber oh je oh je, die Fichte wollte, wie man sie auch drehte, nicht kerzengerade stehen und wies im oberen Bereich eine leichte Krümmung auf. Von „an soichanan Bam hätt’n miar in Bayern scho a ghabt, bis hin dass der Christbam scho a bissl an Magersucht leide“, reichten die Kommentare der Passanten anlässlich der Eröffnung des Adventmarktes am 25.November 2011 vor dem Münchner Rathaus. Als dann aber die 2.500 Lichter den Zillertaler Christbaum erhellten, brach spontaner Beifall und Jubel auf dem Marienplatz aus und „Schuld daran“ war im positiven Sinne der Aschauer Bürgermeister Andreas Egger.

Zuerst jedoch die herzlich pointierten und den Christbaum betreffenden Bemerkungen des Münchner Oberbürgermeisters Christian Ude.

Es gäbe genug kerzengerade, in Tiroler Alpentälern gewachsene Bäume. Stünde nun ein solch schöner Baum hier vor dem Münchner Rathaus, würden sich viele fragen, warum man einen so im „Leben stehenden“, schönen und kerngesunden Baum einfach umschneide, meinte der Oberbürgermeister und blickte auf jene Fichte vor seinem Mikrophon, welche seit ein paar Wochen Stadtgespräch in der bayrischen Metropole ist. Und es gibt auch solche Bäume, sprach er weiter, von denen man annehmen kann: „Der macht’s eh nimmer lang, an dem is koa Schad, der steht eh bloß im Weg, den schenken wir den Münchnern“. Die etwa 5.000 bis 6.000 Adventmarktbesucher auf dem Marienplatz quittierten die Worte von Oberbürgermeister Ude mit lauter und lachender Zustimmung.

Keine „gmahte Wies’n“ waren die Worte des Münchner Stadtoberhauptes dann für den Auftritt des Aschauer Bürgermeisters Andreas Egger, der frisch und aus dem Bauch heraus mit dem Charme eines gestandenen Zillertalers meinte: „Der Bam ist sicher nit der schönste, aber er isch, so wie in der Natur g‘wachsen, urig und echt, so wie die Zillertaler selber. Und, fuhr Egger fort, es komme ja nit auf die Schönheit eines Geschenkes an, sondern darauf, dass es von Herzen kommt. „Befreien mir uns doch von dem oft vorhandenen Schönheitswahn“, meinte der Aschauer Bürgermeister und denken wir gerade in der Adventzeit einmal an uns selber und halten ein wenig innere Einkehr. Für seinen Auftritt auf dem Balkon des Münchner Rathauses erntete Andreas Egger großen Applaus beim Publikum. Und als dann die Lichter am Christbaum erstrahlten und die Bundesmusikkapelle Aschau im Zillertal unter ihrem Kapellmeister Andreas Waldner, sowie die Isartaler Blasmusik aus Bayern weihnachtliche Weisen spielten, waren nicht nur der Münchner Oberbürgermeister mit den zur Feier erschienenen Stadträten, sondern auch die Abordnung aus der Gemeinde Aschau i.Z. und der Ersten Ferienregion im Zillertal hellauf vom „krummen“ Weihnachtsbaum begeistert. Als Abschluss gab es einen festlichen und herzlichen Empfang für die Tiroler Delegation im Münchner Ratskeller.

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