Erfolgreiche Brut des Flussuferläufers im Risstal

Flussuferläufer | Foto: Pilloni

HINTERRISS. In diesen Tag verlassen die Flussuferläufer wieder ihre Brutplätze Rich- tung Südhemisphäre, wo sie das Winterhalbjahr verbringen. Ein guter Anlass, um Bilanz über die diesjährige Brutsaison und das Artenschutzprojekt Flussuferläufer zu ziehen. „Im heurigen Jahr wur- den wieder zahlreiche Maßnahmen gesetzt, um den Fortbestand des Flussuferläufers im Karwendel zu sichern“ erklärt Hermann Sonntag, Biologe und Geschäftsführer des Alpenpark Karwendel. „Wir freuen uns, dass dieser gefährdete Vogel wieder erfolgreich brüten konnte“, so Sonntag weiter.

Das Artenschutzprojekt Flussuferläufer im Alpenpark Karwendel

Die Naturpark-Ranger Sina Hölscher und Sebastian Pilloni waren von April weg im Riß-, im Hinterautal und am Achensee unterwegs, um die Flussuferläufer zu beobachten und zu schützen. „Es waren dieses Jahr 4 Brutreviere besetzt, von den nachweislich 3 auch erfolgreich bebrütet wurden“ erklärt Sina Höl- scher, die als Projektleiterin für alle Maßnahmen rund um den Flussuferläufer verantwortlich ist. Das Projekt geht weit über das reine Beobachten hinaus. Es wurden die Besucher informiert, Zäune gegen das Weidevieh kontrolliert und neue Informationstafeln angebracht. „Wir möchten uns bei allen Besu- chern für das Verständnis unserer Maßnahmen bedanken. Nur so ist es möglich, den Flussuferläufer- Bestand langfristig zu sichern“, erklärt Hölscher weiter. Das Projekt wird im Rahmen des Tiroler Natur- schutzfonds unterstützt.

Fakten zum Flussuferläufer

Der Flussuferläufer (Actitis hypoleucos) zählt innerhalb der Ordnung der Watvögel zur Familie der Schnepfenvögel. Ab Mitte April erreicht der etwa starengroße Vogel seine Brutgebiete, die großteils an Fließgewässern liegen. Auch wenn der Flussuferläufer laut der IUCN (International Union for Conserva- tion of Nature and Natural Resources) weltweit nicht gefährdet ist, so zeichnet sich im kleineren geo- grafischen Rahmen Mitteleuropas durch die negativen Bestandsentwicklungen ein anderes Bild, wel- ches vor allem in regionalen Roten Listen zu erkennen ist. In den Roten Listen Österreichs zählt die Art zur Kategorie EN (endangered = stark gefährdet); die Roten Listen der Brutvögel Tirols weisen den Flussuferläufer als „gefährdet“ aus (Landmann & Lentner 2001, Frühauf 2002, Eberhart 2013).

Fakten zum Alpenpark Karwendel

Der Alpenpark Karwendel umfasst beinahe das gesamte Karwendelmassiv und ist mit einer Fläche von 727 km2 das größte Tiroler Schutzgebiet und der größte Naturpark Österreichs. Aufgrund der klimati- schen und topografischen Gegebenheiten verfügt das Karwendel über einen überdurchschnittlich ho- hen Anteil an natürlichen Lebensräumen wie Urwäldern und Wildflüssen und beherbergt eine hohe Artenvielfalt: Viele typische Tier- und Pflanzenarten der Alpen wie Steinadler, Flussuferläufer oder die Deutsche Tamariske (Auwaldpflanze) haben hier bedeutende Vorkommen. Das Karwendel besitzt eine 150jährige alpintouristische Geschichte und wird jährlich von ca. 1 Mio. Menschen besucht. Die klassi- schen Nutzungsformen wie Alm- und Forstwirtschaft, sowie die Jagd spielen eine wichtige Rolle und prägen das Gebiet seit Jahrhunderten.

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