Zillertal
Land sagt Ja zur Wasserstoffbahn - Knackpunkt Kosten und Wasserstoffanlage
Der Glaube an die Umsetzung des Projektes ist in den letzten Monaten geschwunden. Immer öfter war im Zillertal davon die Rede, dass die Wasserstoffbahn nicht mehr umgesetzt wird. Nun hat das Land Tirol die Zusage für das Projekt erteilt.
ZILLERTAL (fh). Landeshauptmann Anton Mattle hat die Bürgermeister sowie die Tourismusverbände schriftlich darüber informiert, dass man auch die Zusage des Koalitionspartners SPÖ habe. Das Projekt war immer wieder scharfer Kritik ausgesetzt. Von zu hohen Kosten und Ineffizienz war die Rede, doch die ZVB sowie der AR-Vorsitzende Franz Hörl verteidigten das Projekt immer und haben nun offenbar erreicht, dass das Land seinen Segen für die Wasserstoffbahn gibt.
Finanzielles
Vonseiten der ZVB rechnet man mit Kosten in der Höhe von ca. 130 Millionen Euro und sowohl die Gemeinden als auch die TVB's (Erhöhung der Kurtaxe) haben zugesagt sich finanziell an dem Projekt zu beteiligen. Wieviel Geld der Bund für das Projekt freimacht ist nicht geklärt. Hermann Weratschnig, Abgeordneter zum Nationalrat von den Grünen erklärt:
"Es gilt das Privatbahngesetz und da gibt es eine Deckelung von 35 %. Diese gilt allerdings nur für die günstigste Variante der Dekarbonisierung und das ist, nach Expertenmeinung, die Oberleitung. Der Knackpunkt wird sein wer das Risiko übernimmt falls das Projekt teurer wird denn der Bund wird hier, denke ich, keine zusätzlichen Mittel freimachen"
, so der Abgeordnete. Erst kürzlich hatte Verkehrslandesrat René Zumtobel noch Zweifel an dem Projekt angemeldet und eine ergebnisoffenen Diskussion gefordert. Ein Oberleitung wurde aber vor allem von den Zillertaler Touristikern abgelehnt.
Knackpunkt Wasserstoffanlage
Bezüglich der Errichtung der Wasserstoffanlage dürfte es ebenfalls Diskussionsstoff geben, denn aus Mayrhofen ist schon länger zu vernehmen, dass man mit einer Elektrolyseanlage vor Ort keine große Freude hat. Der Jenbacher Bürgermeister Dietmar Wallner, selbst im Aufsichtsrat der ZVB, ist über die Planung informiert und erklärt: "Aufgrund der Tatsache, dass die ZVB hier eng mit dem Verbund kooperieren macht es natürlich Sinn die Anlage auch in Mayrhofen zu errichten. Das Unternehmen Innio baut zwar eine Elektrolyseanlage in Jenbach, allerdings in Zusammenarbeit mit der TIWAG und das hat nichts mit der ZVB zu tun. Grundsätzlich habe ich nichts gegen eine Anlage dieser Art aber es wäre schon ein Schildbürgerstreich, wenn man den Wasserstoff in Mayrhofen produziert und dann mit Lkws nach Jenbach fährt um hier die Anlage zu befüllen", so Wallner.
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