Tempo 100: Ein echter Aufreger

BEZIRK (red). Jetzt ist es also fix – ab Herbst gilt auf der Autobahn A12 (Kufstein bis Zirl, am Brenner bis Schönberg und im Raum Imst) permanent Tempo 100. Ein Beschluss, der nicht auf grenzenlose Gegenliebe im Bezirk Schwaz stößt, aber auch positive Stimmen gibt es genug. In einer Presseaussendung spricht z.B. die Tiroler Ärztekammer von einer notwendigen Vorleis-tung der Tirolerinnen und Tiroler zum Schutz der Umwelt.

Für und Wider

Die Einführung von Tempo 100 ist verknüpft mit der Wiedereinführung des sektoralen Fahrverbotes, welches die EU im Jahr 2011 gekippt hatte. Von Seiten der FPÖ ist man klar gegen Tempo 100. LAbg. Edi Rieger: "Wir sind klipp und klar gegen die Tempobeschränkung, weil wir der Ansicht sind, dass es nicht den gewünschten Erfolg bringt. Wir sind klar für Tempo 130, denn es gibt durchaus andere Möglichkeiten der Schadstoffreduktion", so Rieger. Hermann Weratschnig, grüner Landtagsvizepräsident, sieht die Sache naturgemäß anders: „Das Luftgütepaket ist für die Bevölkerung im Unterland eine längst fällige Entlastung. Ca. 40% der Schadstoffe werden bereits vom Pkw verursacht. Die möglichen Gesundheitsschäden fressen mehr Zeit als fünf Minuten Fahrzeit auf der Autobahn. Noch dazu ist die S-Bahn am schnellsten. Tempo 100 ist Voraussetzung für das sektorale Fahrverbot als nächs-ten Schritt. Wenn es uns ernst ist, von der Straße auf die Schiene zu verlagern, braucht es wirksame Maßnahmen, sonst wird der Brennertunnel umsonst gebaut.“ LAbg. Martin Wex (ÖVP) erklärt: "Der 100er ist wichtig und richtig und ich habe damit kein Problem. Im Sinne der Gesundheit und der Verlagerung des Verkehrs auf die Schiene ist das die beste Maßnahme."

Frächter haben kein Problem

Knud Rieser, Chef der Fa. Rieser Transporte International in Strass, sieht die Sache pragmatisch: "Im Sinne der Umwelt finde ich die Maßnahme in Ordnung und habe auch kein Problem damit, denn unser Heimatland liegt mir schon am Herzen. Was das sektorale Fahrverbot betrifft, so bin ich auch dafür, sofern es Massengüter betrifft. Wo ich schon Handlungsbedarf sehe, sind die vielen Regulierungen und Fahrverbote im Land – da wäre es höchst an der Zeit, Maßnahmen zu ergreifen."

Einen Schritt weiter

Transitforumsobmann Fritz Gurgiser geht einen Schritt weiter und fordert ein Tempolimit für Lkws: "Tempo 100 kann und muss Teil eines tatsächlich auf Schadstoffreduktion ausgerichteten „Gesamtpaketes“ sein, wo zusätzlich zur Gesundheitssituation auch der Verkehrssicherheit mit einem Lkw-Tempolimit auf 60 oder 70 km/h Rechnung getragen werden muss. Die Gesundheit der Bevölkerung und die Wettbewerbsfähigkeit unserer Betriebe im gesamten „Luftsanierungsgebiet“ sind nicht verhandelbare Güter", so Gurgiser. Diskutieren Sie mit auf www.meinbezirk.at

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