Verbund Projekt schlägt weiter Wellen

MAYRHOFEN (fh). Es ist noch keineswegs fix, ob die Verbund Hydro Power GmbH einen Stollen durch das Zillertal baut und ein Kraftwerk in Rotholz errichtet, und doch brodelt es mächtig innerhalb der Gemeinde. Auch die vom Verbund geplante sogenannte Tuxbachüberleitung liefert genug verbalen Zündstoff, und der Krieg der Worte ist längst ausgebrochen. Paul Steger, Alpenvereinsobmann der Sektion Mayrhofen, kämpft an vorderster Front gegen den weiteren Ausbau der Wasserkraft im Zillertal und hat eine klare Marschrichtung vorgegeben: "Wir haben im Zillertal genug getan in Sachen Wasserkraft, denn es sind 90 Prozent ausgebaut und irgendwann muss Schluss sein. Es gibt aufrechte Beschlüsse der Gemeinden Mayrhofen und Finkenberg sowie des TVB Mayrhofen-Hippach gegen die Projekte Tuxbachüberleitung und Kraftwerk Rotholz. Das kann man doch nicht einfach ignorieren", erklärt Steger im Gespräch mit den BEZIRKSBLÄTTERN. Steger selbst war 40 Jahre lang Bauamtsleiter in der Gemeinde Mayrhofen und will zusammen mit den Gemeinden Mayrhofen und Finkenberg, dem TVB Mayrhofen-Hippach, dem Kanuverband Tirol sowie dem Hochgebirgsnaturpark Zillertaler Alpen den Kampf gegen den Energieriesen antreten. "Es wird in Kürze eine Versammlung geben, bei der sich jeder nochmal dazu bekennen muss, ob er auch wirklich bereit ist, seine Meinung gegen den Verbund-Konzern zu vertreten", so Steger.

Verbund-Postwurf OK

Erst kürzlich klärte der Verbund in einem Postwurf über die Projekte Tuxbach und Rotholz auf. Steger dazu: "In diesem Postwurf steht im Wesentlichen nichts Unwahres drinnen, aber dass die Projekte Tuxbach und Rotholz miteinander nichts zu tun haben, kann man mir nicht erzählen", so Steger. "Fakt ist, dass mit der Realisierung des Projektes Rotholz weniger Wasser im Ziller fließen wird, wobei man nicht weiß, wie viel weniger es sein wird. Wir wollen jedenfalls, dass der Ziller ein Fluss bleibt und nicht ein armseliges Wässerlein wird", so Steger kämpferisch. Im Internet machen die Projektgegner auf der Website www.miarbrauchndi.at fleißig Werbung für ihr Anliegen und hoffen auf kräftige Unterstützung aus der Bevölkerung.

Verbund arbeitet weiter

Für das Projekt unterer Tuxbach laufen derzeit die Behördenverfahren weiter. Was Rotholz betrifft, ist man erst mit der Grundlagenerhebung beschäftigt und weiß noch nicht, ob das Projekt überhaupt realisiert wird. Der Verbund betont ausdrücklich, dass die Projekte nur dann genehmigungsfähig sind, wenn sie von Behördenseite als ökologisch verträglich eingestuft wurden. Für den Wassersport hat sich kürzlich eine Lösung ergeben: Die Wehre in Mayrhofen werden für den Sport durchgängig gemacht und es gibt eine Einstiegsstelle für den Wassersport im Bereich des Ausgleichsbeckens beim Kraftwerk Mayrhofen.

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