Landwirtschaft
Versorgungssicherheit: Krisen bewältigen

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Um mit Bäuerinnen und Bauern über aktuelle Herausforderungen und die Chancen der neuen Gemeinsamen Agrarpolitik ab 2023 zu sprechen, machte Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig eine „Versorgungssicherheitstour“ durch ganz Österreich. Am 9. Dezember 2022 schloss er die Tour in Tirol ab. Mit Landeshauptmannstellvertreter Josef Geisler und Landwirtschaftskammer-Präsident Josef Hechenberger informierte er vorab in einem gemeinsamen Pressegespräch am Unterkranebitterhof Familie Kircher in Bruck am Ziller über die Situation der Tiroler Landwirtschaft in Zeiten multipler Krisen. 

Pakete geschnürt

„Um unsere bäuerlichen Familienbetriebe bestmöglich zu unterstützen, hat die Bundesregierung umfassende Entlastungspakete geschnürt. Zusätzlich setzen wir zielgerichtete Unterstützungsmaßnahmen für die Landwirtschaft um. Dazu gehören 9 Mio. Euro für die Produktion von Obst und Gemüse in Glashäusern, die bereits Ende September ausgezahlt wurden. Im Dezember folgt die Auszahlung des 110 Mio. Euro Versorgungssicherungspakets. Rund 6,2 Mio. Euro davon gehen an gut 11.500 bäuerliche Betriebe in Tirol. Außerdem haben wir einen 120 Mio. Euro Stromkostenzuschuss für die landwirtschaftliche Produktion erarbeitet", so Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig. 

Kernkompetenzen

Sowohl LH-Stv. Josef Geisler als auch LK-Präs und NAbg. Josef Hechenberger bekräftigten die Unterstützung der Landwirtschaft, wiesen verstärkt auf die Bedeutung einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft hin und bekräftigten ihr Bekenntnis zum Schutz von Kulturflächen. „Hochwertige Lebensmittel zu produzieren ist die Kernkompetenz der Landwirtschaft. Oft werden in Zusammenhang mit dem Thema ‚Versorgungssicherheit‘ große Strukturen verbunden, aber gerade auch unsere kleinen Betriebe leisten einen wichtigen Beitrag dazu. Um diese Versorgungssicherheit auch künftig gewährleisten zu können, ist ein stärkerer Fokus auf den Schutz unserer Lebensgrundlage, des Bodens, unverzichtbar. Hier herrscht leider nach wie vor ein zu leichtfertiger Umgang", erklärt Hechenberger. 

Es geht um's Geld

LH-Stv. Josef Geisler machte klar, dass es bei der neuen GAP der europäischen Union um's Geld geht. "Natürlich geht es unterm Strich um die Umverteilung aber ich denke wir haben mehrfach gute Pakete verhandelt und wir unterstützen unsere Bauernschaft mit voller Kraft", so Geisler. 

Alles auf einen Blick: 

Entlastungspakete der Bundesregierung

  • Ökosoziale Steuerreform,
  •  4 Mrd. Entlastungspaket vom Frühjahr
  • 28 Mrd. Euro Anti-Teuerungs-Paket u.a. mit:
  • 500 Euro Klimabonus, bereits ausgezahlt
  • Doppelte Familienhilfe im August, bereits ausgezahlt

Entlastungsmaßnahmen der Tiroler Landesregierung

  • Heizkosten – und Energiekostenzuschuss bis zu 500 Euro für private Haushalte
  • Tiroler Gebührenbremse: keine Erhöhung der Elternbeiträge für Kinderbetreuung oder
  • Müllgebühren (10 Millionen Euro Abgeltung aus dem GAF an Gemeinden)
  • Senkung der Ticketpreise für den öffentlichen Verkehr
  • Erweiterte Wohnbeihilfe sowie Mietzins- und Annuitätenbeihilfe
  • Erhöhung der Ausbildungsbeihilfe für Lehrlinge
  • Ausweitung des BezieherInnenkreises für Familienförderungen des Landes

Entlastungsmaßnahmen für die heimische Landwirtschaft

  • 110 Mio. Euro Versorgungssicherungspaket. Bauern erhalten heuer noch
  • Versorgungssicherungsbeitrag automatisch über die AMA ausgezahlt. Rund 6,2 Mio.
  • Euro davon gehen zur Unterstützung an ca. 11.500 bäuerliche Betriebe in Tirol!
  • 9 Mio. Euro für regionalen Obst- und Gemüseanbau in Glashäusern, wurde bereits
  • Ende September überwiesen.
  • 120 Mio. Euro Stromkostenzuschuss für landwirtschaftliche Betriebe.
  • Temporäre Agrardieselvergütung, Rückvergütung CO2 Bepreisung
  • Anhebung steuerlicher Pauschalierungsgrenzen
  • Laufend aktuelle Informationen des Landwirtschaftsministeriums und ein Folder mit allen
  • Entlastungsmaßnahmen stehen hier zur Verfügung: www.landwirtschaft.at

Neue Gemeinsame Agrarpolitik – Zukunftsprogramm für unsere Bäuerinnen und Bauern
In langen Verhandlungen ist es uns gelungen, aus einem Minus ein Plus zu machen. Ab
2023 stehen 1,8 Mrd. Euro pro Jahr für Österreichs Landwirtschaft zur Verfügung.
Im September hat die Kommission unseren Strategieplan genehmigt. Damit gehört
Österreich zu den ersten Ländern, die in Umsetzung gehen.
Mit Anfang November startete die Antragstellung für die Bäuerinnen und Bauern. Die
Landwirtschaftskammern beraten hier bereits intensiv.

Was bringt die neue GAP für Österreich?

  • Weiterhin Unterstützung in Form von Direktzahlungen
  • Das Agrarumweltprogramm ÖPUL wird auf insgesamt 574 Millionen Euro pro Jahr ausgebaut, die Ausgleichszulage (Bergbauernförderung) abgesichert und weiter gestärkt - In der Ausgleichszuglage werden die Zahlungen für die ersten 20 Hektar noch einmal erhöht
  • Fokus auf Junglandwirtinnen und Junglandwirte bei der Hofübergabe
  • Nachhaltige Landwirtschaft wird weiter unterstützt –- Klimaschutzmaßnahmen
  • gewinnen weiter an Bedeutung, rund 52% der GAP Mittel (inkl. Kofinanzierung) sind
  • als klimabezogen programmiert

Initiativen des Landes Tirol (Auswahl)

  • Landesprogramm für Tierwohlmaßnahmen (Laufställe, Auslauf) und Nachhaltigkeit –3,25 Mio. Euro pro Jahr
  • Landesprogramm zur Sicherung der Milchkuhalpung - 2,7 Mio. Euro pro Jahr, plus
  • Unterstützung Personalkosten Sennalmen
  • Betriebssicherungsprämie für Kleinstbetriebe in extremen Lagen – 1,9 Mio Euro/Jahr
  • Landesmittel für Investitionen in Verarbeitung und Vermarktung – 2,25 Mio. Euro/Jahr

Die Tiroler Land- und Forstwirtschaft auf einem Blick

  • Rd. 14.200 land- und forstwirtschaftliche Betriebe in Tirol
  • Rd. 440 Mio. Euro Produktionswert Landwirtschaft und 210 Mio. Euro Produktionswert der Forstwirtschaft
  • In Tirol liegen rund 25% der österreichischen Almen 
  • rund 2.100 Almen
  • rund 32.00 Milchkühe, 77.000 Stück Galtvieh, 3.100 Pferde, 68.000 Schafe
  • und 6.000 Ziegen werden von 10.000 unterschiedlichen Auftreibern über den Sommer gealpt
  • Rund 26% Bio-Fläche in Tirol
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