Wattens und die verbotene Frucht!

Die Marktgemeinde Wattens bietet, so wie viele Kommunen im Bezirk auch, Essen auf Rädern an. Eine Kundin dieser sozialen Dienstleistung staunte kürzlich nicht schlecht, als man ihr einen Apfel als Vitaminstoß servierte, der offensichtlich aus dem gut 18.000 km entfernten Neuseeland importiert wurde.

WATTENS (fh). Als Kunde von „Essen auf Rädern“ könnte man eigentlich meinen, dass regionale Produkte verwendet würden, um frische Ware zu garantieren und die regionale Wirtschaft zu stützen.

Vitaminbombe?
Äpfel aus Neuseeland trüben diese Optik gewaltig und doch werden Kunden von „Essen auf Rädern“ in Wattens und Umgebung Früchte vorgesetzt, die einmal um die ganz Welt geflogen wurden, bevor man sie dann als „Vitaminbombe“ serviert hat. Eine aufmerksame Kundin des Wattener Sozialservice und Leserin der BEZIRKSBLÄTTER staunte nicht schlecht, als sie den Aufkleber auf dem Apfel aus der Nähe betrachtete.

Äpfel aus Kiwi-Land
„Wir haben hier ganz in der Nähe in Volders eine Apfelplantage. Ich verstehe nicht, warum man uns Äpfel vom anderen Ende der Welt serviert und ich finde das einen Schlag ins Gesicht der einheimischen Obstbauern“, erklärt die Kundin.

Obstbauer gleich um`s Eck
Es ist nicht so, dass weit und breit keine Äpfel zu bekommen wären, denn gleich in der Wattener Nachbargemeinde Fritzens ist der Obstbauer Zimmermann ansässig, welcher sicher auch nichts dagegen hätte, wenn man ihm seine Produkte zu einem fairen Preis abkaufen würde.

Heimleiter steht zu Regionalität
Die Obfrau des Wattener Sozialausschusses im Gemeinderat, Christine Möstl, will der Sache auf den Grund gehen, gibt jedoch zu verstehen, dass es in Altersheimen bzw. bei Essen auf Rädern zu Versorgungsengpässen kommen kann und man dann auf alternative Lieferanten zurückgreifen muss. Wolfgang Lechner, Heimleiter des Seniorenheimes in Wattens, erklärt die Situation folgendermaßen: „Eine Firma hier aus Wattens kauft für uns in der Markthalle Innsbruck ein, aber dass bei uns Äpfel aus Neuseeland ausgeliefert werden, ist keinesfalls in unserem Sinne. Wir sind sehr daran interessiert, regionale Produkte zu verwenden, denn wir beziehen z.B. die Milch von einem Bauern hier aus der Region und auch das Gemüse kommt aus Thaur. Man muss sicher keine Äpfel aus Neuseeland kaufen.“

Mehlige Äpfel auf Wunsch
Auf Anfrage der BEZIRKSBLÄTTER hat sich Gemeindevorstand Erich Steiner der Sache angenommen und einen Lokalaugenschein im Altenwohnheim Wattens vorgenommen. „Es stimmt, dass Äpfel aus Neuseeland angekauft wurden. Dies geschah jedoch auf speziellen Wunsch einiger Kunden, welche sich mehlige Äpfel wünschten. Das Altenwohnheim Wattens hat sich ganz der Regionalität verschrieben, aber diese ist halt nicht immer zu 100 Prozent zu verwirklichen“, erklärt Steiner.

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