Krankheit
Welt-Alzheimertag: Unterstützung für Erkrankte und ihre Angehörigen

Katja Gasteiger Caritas der ED Salzburg, Simone Aschenwald Musikschulleiterin Landesmusikschule Zillertal, Josef und Christine, Sonja Jud Geschäftsführerin SGS Mayerhofen und Umgebung, Andrea Geisler, Beratungsstelle Uderns | Foto: Caritas
  • Katja Gasteiger Caritas der ED Salzburg, Simone Aschenwald Musikschulleiterin Landesmusikschule Zillertal, Josef und Christine, Sonja Jud Geschäftsführerin SGS Mayerhofen und Umgebung, Andrea Geisler, Beratungsstelle Uderns
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Demenz bedeutet Veränderung: Manchmal in großen Schritten, manchmal kaum merklich. Die Alzheimer-Krankheit ist die häufigste Form der Demenz, die vor allem mit dem Verlust von Leistungen der höheren Gehirnfunktionen einhergeht. In Österreich leben derzeit etwa 130.000 Menschen mit Demenz, in Tirol sind es geschätzt etwa 12.000 Erkrankte. Experten gehen von einer Verdoppelung dieser Zahlen bis 2050 aus.

SCHWAZ (red). „Demenz hat viele Schattierungen. Es ist in erster Linie die menschliche Komponente, die für alle Beteiligten so schwer zu ertragen ist, wenn sich der geliebte Mensch verändert“, erklärt Katja Gasteiger, Leiterin der Caritas Servicestelle Demenz. „In dieser Phase brauchen alle Beteiligten Hilfe. Sowohl der erkrankte Mensch als auch die pflegenden Angehörigen, die von dieser Situation bis an ihre Grenzen gefordert werden.“

Andrea Geisler, Angehörigen-Beratung, Leiterin Beratungsstelle der Caritas in Uderns: „Vergesslich, aber trotzdem mittendrin: Das Teilhaben am sozialen Leben ist für Menschen mit Demenz genauso wichtig wie für alle anderen. In der Beratung informiere ich über DEMENZ und stärke Angehörige mit Empfehlungen zum Umgang miteinander.“

Christine und Josef ein Paar das im Zillertal mit der Diagnose Demenz lebt, wünschen sich vor allem, das zum Thema Demenz stärker sensibilisiert wird. „weniger Angst machen und viel mehr den Fokus auf das legen, was auch mit einer Demenz noch gut gelingen kann,“ so lautet ihr Tenor. „und ich wünsche mir für die Zukunft als Entlastung einen Platz, an dem Josef mal für einen Tag gut aufgehoben ist, damit ich einfach mal meine Wege gehen kann und etwas durchatmen, danach bin ich wieder gestärkt für unser Zusammensein, denn ich begleite ihn ja auch gerne!“

Netzwerk für ein demenzfreundliches Zillertal

Hilfe vor Ort finden für ein gutes Leben bei Demenz
Ziel ist, dass Menschen mit Demenz, ihre Familien, Freunde und Bekannten „gut leben“ können. In Veranstaltungen wird über das Krankheitsbild „Demenz“ aufgeklärt, Hilfs- und Entlastungsangebote in der Region werden besprochen. Und es wird ein Bogen zwischen Angehörigen von Menschen mit Demenz und den Pflege- und Beratungsstellen gespannt. Ebenso geht es uns darum, den Respekt für Menschen mit Demenz und ihre betreuenden An- und Zugehörigen in der Öffentlichkeit zu stärken.

Dafür gründete sich 2015 das Netzwerk für ein demenzfreundliches Zillertal aus der gemeinsamen Initiative von Vertreter*innen aus den Sozialorganisationen vor Ort sowie der Caritas Innsbruck und Caritas Salzburg und wird seither laufend vom Planungsverband Zillertal und Land Tirol unterstützt. Koordinatorin und Ansprechperson ist Andrea Geisler, die auch für die Beratungsstelle für pflegende Angehörige, welche sich seit 2018 im Caritas-Zentrum Zillertal in Uderns befindet, zuständig ist.

Angebote des Netzwerkes für ein demenzfreundliches Zillertal:

• Demenzberatung für Angehörige, Betroffene, Fachpersonal, Pfarren und Gemeinden
• Verschiedene Projekte, Veranstaltungen und Bildungsangebote
• Ehrenamtliche Besuchsdienste zur Entlastung pflegender Angehöriger
• Gesprächsrunden für pflegende Angehörige
• Vernetzungsarbeit und Schulungsangebote für alle Sozialorganisationen im Zillertal die mit Menschen mit Demenz arbeiten

Konzertreihe „Musik hören – Musik spüren“

Viele Menschen mit Demenz und auch ihre Angehörigen ziehen sich gesellschaftlich zurück, sei es aufgrund von Angst oder Scham oder auch einfach, weil passende Angebote fehlen.
Die Konzertreihe „Musik hören – Musik spüren“ schafft einen Rahmen, der den Bedürfnissen von Menschen mit Demenz oder Vergesslichkeit und ihren Angehörigen entspricht, genauso aber auch allen anderen. Sie soll Verbindung herstellen zwischen Jung und Alt, Beeinträchtigt und Gesund und darüber hinaus zur Sensibilisierung der Themen Alter, Demenz, Krankheit und Inklusion beitragen.

Denn: Musik berührt jeden Menschen, sie weckt vergessene Erinnerungen oder lässt Schwieriges für den Moment in den Hintergrund treten. Sie verbindet, Gemeinschaft und Emotion entsteht.Das nächste Konzert findet am 20.10.2023 um 15.00 Uhr im Vorspielsaal, Lindenweg 28 in Fügen statt. Der Eintritt ist kostenlos, es musizieren die Schülerinnen und Schüler der Landesmusikschulen Zillertal, Jenbach-Achental, Kramsach und Schwaz.

Geboten wird ein buntes Programm, von Volksmusik über Klassik bis zu Rock und Pop. „Ich freue mich ganz besonders, weil mit dieser Konzertreihe ein inklusives und langfristiges Kooperationsprojekt mit den Landesmusikschulen geschaffen werden konnte“, sagt Katja Gasteiger, Leiterin der Servicestelle Demenz der Caritas. „Diese Nachmittage sind ein Highlight für uns alle!“

Mehr Informationen und Hilfe finden Sie HIER

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