Der Verkehrsknoten Einfahrt Fügen Nord bewegt Politik und Bevölkerung

Fügener GemeinderäteInnen mit Bürgermeister und Vizebürgermeister
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Ein vollbesetzter Sitzungssaal bei der Gemeinderatssitzung am 13. Februar 2012 in der Gemeinde Fügen zeigte, welch großes Interesse bei der Fügener Bevölkerung hinsichtlich einer Lösung des Verkehrsknotens Einfahrt Fügen Nord mit geplanter Anbindung in die Nachbargemeinde Hart i.Z. vorhanden ist. Gegner und Befürworter der vom Land Tirol geplanten Trasse, die einen Kreisverkehr im Bereich Fügen Nord bei der „Zillertal Tenne“ und in weiterer Folge einen Begleitweg Zillertal einwärts mit einer Anbindung an die Harter Landesstraße vorsieht, kamen bei der Sitzung zu Wort. Bereits im Juli 2011 sorgte die Mehrheit des Fügener Gemeinderates dafür, dass Beschlüsse, den Knoten Fügen Nord betreffend, wiederum aufgehoben wurden. Diesbezügliche Entscheidungen ergingen auch vom Verwaltungsgerichtshof, dessen Anrufung Gegner und betroffene Grundbesitzer des Straßenprojektes erwirkt haben.

Vorerst meldete sich aber der Fügener Bürgermeister Walter Höllwarth zu Wort und stellte unmissverständlich klar: „Mich hat diese ganze Debatte über das geplante Straßenprojekt und die mediale Berichterstattung darüber unendlich bewegt, meinte er, aber wir können in Zukunft nicht einfach da herinnen hocken und nichts tun !“

Er sei auch ein wenig über das Land Tirol enttäuscht, dass der zuständige Landesrat sich wohl von den Gegnern des Straßenprojektes habe einladen lassen, für die Gemeinde Fügen aber offenbar keine Zeit hatte, so der Ortschef. Aber nunmehr gebe es eben diese Situation und man müsse jetzt schauen, dass man Alternativen zusammenbringe.

Und hinsichtlich solcher Alternativvarianten ließ dann Walter Höllwarth sozusagen die Katze aus dem Sack. Er habe sich die Mühe gemacht und sei verschiedene Umfahrungsstraßen mit Untertunnelungen, die in den letzten Jahren im Tiroler Unterland gebaut worden seien, abgefahren. Solche Vergleiche gebe es genügend, wie z.Bsp der Knoten Bruckhäusl in Wörgl, die Umfahrungen in Westendorf, Söll und in Kirchberg. Aus allen diesen Beispielen könne man ersehen, so Höllwarth, dass man in straßenbautechnischer Hinsicht sehr viel Spielraum habe und vor allem das Land nicht immer sagen könne, das gehe nicht, das sei zu teuer und könne aus Kostengründen nicht verwirklicht werden. Das Zillertal leiste pro Jahr etwa 395 Mio €uro an Steueraufkommen und wir würden es uns verdienen, meinte etwa Gemeinderat Manfred Zeller, dass das Land Tirol nun weitertue und Alternativvarianten auch in Fügen andenke.

Dann machte Bürgermeister Walter Höllwarth den folgenden Vorschlag, wie er sich doch noch eine Lösung des Knotens Fügen Nord vorstellen könnte. Und diese Lösung, die er ausschließlich als Ansatz für neue Überlegungen dem Land Tirol vorlegen wolle, soferne der Gemeinderat mehrheitlich damit einverstanden sei, sehe folgendermaßen aus:

Zu überlegen sei, ob man ab dem Kreisverkehr im Bereich Fügen Nord die derzeit bestehende Straße in Zukunft als Gemeindestraße in Richtung Fügen nützen könnte. Etwa auf Höhe der „Zillertal Tenne“ oder vielleicht auch weiter südlich davon, könnte man den bisher geplanten Begleitweg in Richtung taleinwärts auf einer Länge von ca 1.500 m bis etwa auf Höhe des Sägewerkes Binder in Form einer Unterflurtrasse abgesenkt und wo das machbar sei, eventuell in Form einer Galerie ausführen. Für Viehtriebe und Unterführungen z.Bsp beim Zillerweg, beim Schinderbachl, sowie bei Querungen mit landwirtschaftlichen Fahrzeugen, müssten ggf Schranken errichtet werden. Eine Anbindung nach Hart könnte im Bereich Möbel Wetscher Richtung Osten erfolgen. Es sei ihm allerdings klar, dass einige Betriebe, die direkt an der Bundesstraße liegen, von der Unterflurtrasse betroffen sein würden, so Bürgermeister Höllwarth. Es gäbe allerdings bei fast allen Straßenbauprojekten im Land Betroffene und man könne es nicht immer allen Leuten recht machen.

Die anschließende Diskussion im Gemeinderat zeigte sodann, dass die Mehrheit der Mandatare und bei diversen Wortmeldungen auch die etwa 25 ZuhörerInnen auf den Vorschlag des Bürgermeisters positiv reagierten. Insbesondere die Sprecherin des Vereines für eine L(i)ebenswertes Zillertal, Frau Greti Weisleitner, konnte dem Alternativvorschlag mit der Untertunnelung des Begleitweges viel abgewinnen und empfand das als Zeichen in die richtige Richtung. Wenig erfreut über diese Alternativvariante gab sich der Chef des Sporthauses Josef Unterlercher, der meinte, er müsse vermutlich Mitarbeiter entlassen. Sein Betrieb wäre von der Unterflurtrasse am meisten betroffen und die Kunden würden am Geschäft vorbeifahren.

Zu dem von Bürgermeister Walter Höllwarth eingebrachten Alternativvorschlag wurde ein Grundsatzbeschluss gefasst, dass in den nächsten Tagen eine Sitzung des Verkehrsausschusses der Gemeinde Fügen stattfinden solle, an der auch die am meisten von der Untertunnelung betroffenen Betriebsinhaber, sowie ein unabhängiger Straßenplaner teilnehmen sollen. Danach wird der gesamte Vorschlag als ernsthaft angedachte Lösung dem Land Tirol übermittelt werden.

Wo: Gemeindeamt, 6263 Fügen auf Karte anzeigen
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