Grundeinstellung verändern

BEZIRK (dk). "Österreich ist am richtigen Weg, aber langsam", so resümiert Helene Jarmer die Initiativen Österreichs zur Umsetzung der UN-Konvention zur Beseitigung von Barrieren für Menschen mit Behinderung.

Die Zeiten ändern sich

Jarmer besucht auf ihrer Österreich-Tour auch einige Einrichtungen im Bezirk Schwaz und versucht dort, gute Lehrbeispiele für den Nationalrat mitzunehmen. Es ist ihr und ihren Mitstreitern von den Grünen ein großes Anliegen, für mehr Bewusstsein und dadurch für einen Paradigmenwechsel zu arbeiten. War es früher üblich und angebracht, Menschen mit Behinderung in eine Institution wegzusperren, so ist dies laut Grüner Bezirkssprecherin Viktoria Gruber längst nicht mehr zeitgemäß. "Ein Lösungsansatz ist es, das Thema öffentlich und präsent zu machen und dadurch die Barrieren im Kopf zu verringern", appelliert Gruber.

Politik ist gefordert

"Eine Behinderung ist nicht heilbar, aber das Behindern in der Gesellschaft schon", meint Jarmer plakativ. Barrierefreiheit sei in Österreich keine Pflicht und die Sanktionen für Verfehlungen seien zu gering. Durch Gesetzesänderungen, angefangen von der Gleichstellung der Pflicht des Kindergartenbesuches auch für Kinder mit Behinderung bis hin zu höheren Taxen bei Nichteinhaltung der Mindestanzahl an Menschen mit Behinderung in einem Betrieb, müssten hier die Weichen durch den Gesetzgeber gestellt werden.
Ein selbstbestimmtes Leben ist das angestrebte Ziel vieler Menschen mit Behinderung.
Die Grünen bieten ihr Wahlprogramm barrierefrei in Brailleschrift für Blinde und in Leichter Lesen für Menschen mit Lernschwierigkeiten an.

Barrieren im Kopf

In der Arbeit der Behindertensprecherin Helene Jarmer spielt ein angestrebter Paradigmenwechsel eine große Rolle. "Jeder Mensch sollte wissen, wie man mit Menschen mit Behinderung umgeht, aber das ist nicht so", weiß die gehörlose Wienerin Jarmer. Sie hat allerdings das Gefühl, dass es sich von Generation zu Generation verbessern würde.