Landwirtschaftsminister Rupprechter in Rotholz – Almfahrplan ist auf dem Weg

Im Bild von links nach rechts: LHstv Josef Geisler, Minister Dipl.-Ing. Andrä Rupprechter, Kammerpräsident Ing Josef Hechenberger
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Der Festsaal der landwirtschaftlichen Lehranstalt Rotholz war am Abend des 5. Februar 2014 gerammelt voll, als sich die Führungscrew des Tiroler Bauernbundes unter Präsident Ing Josef Hechenberger, Dir Dr Peter Raggl, Kammerobmann Hannes Partl, WK Obmann Franz Hörl, LHstv Josef Geisler, LAg Kathrin Kaltenhauser, Nationalrat Hermann Gahr, viele Bürgermeister aus dem Bezirk Schwaz, Lehrpersonal aus Rotholz und letztendlich viele interessierte bäuerliche Zuhörerinnen und Zuhörer zu einem Vortrag rund um die Zukunft der Landwirtschaft mit Landwirtschaftsminister Dipl.-Ing. Andrä Rupprechter eingefunden haben. Viele mussten wieder kehrt machen, weil im Festsaal kein Platz mehr war. Etwa 700 Bäuerinnen, Bauern und Jungbauern waren gekommen, um den ersten offiziellen Auftritt des neuen Landwirtschaftsministers Andrä Rupprechter zu erleben, der vom Rotholzer Direktor Dipl Ing Josef Norz und Kammerpräsident Hannes Partl herzlich begrüßt wurde. Nach Statements der Bauernbundverantwortlichen trat der aus dem Tiroler Brandenberg stammende Landwirtschaftsminister Dipl.-Ing. Rupprechter ans Rednerpult und begann mit einer launig heiteren Begrüßung, sozusagen als alte Bauernregel verpackt wie folgt: „Isch zu Maria Liachtmess der Minischta do, dann weards a für die Bauern a guates Johr !" Aber der Minister hatte nicht nur Frohbotschaften im Gepäck. Bei den Almen verspricht er: „Kein Bauer darf unschuldig zum Handkuss kommen.“ Weniger Geld steht für die so genannte ländliche Entwicklung zur Verfügung. Dort sind auch die Gelder für die Bergbauernausgleichszulage und die Agrarumweltprogramme gebunkert.

„Ich verstehe mich als Bauer“, stellte sich BM Andrä Rupprechter den Bauern vor. Er scheute auch vor dem derzeit brisantesten Thema nicht zurück: Der immer noch schwelende Konflikt um die Almflächenrückverfolgung. „Ich mache keine Schuldzuweisungen, kann aber auch keine Generalabsolution erteilen." Für Abweichungen bis zu 10 Prozent sei bei den Sanktionen eine Lösung da. Darüber werde jeder Einzelfall derzeit in den Kammern bearbeitet. Die Härtefälle über 20 Prozent Flächenabweichung werden wir einzeln genau anschauen. Glaubt mir, ich treffe die Entscheidungen, die notwendig sind. Das Thema ist mir ein Herzensanliegen“, so der Landwirtschaftsminister. „Ihr sollt mich an den Taten messen“, gab Rupprechter den Landwirten mit auf den Weg.

In der gemeinsamen Agrarpolitik sind die Verhandlungen im Finale. In der ländlichen Entwicklung werde es laut Rupprechter Einschnitte geben. „Die Kofinanzierung sei gesichert. Alle Mittel aus Brüssel werden von Bund und Ländern verdoppelt. Es steht aber insgesamt weniger Geld zur Verfügung. Er sei um einen Ausgleich zwischen den verschiedenen Produktionsbereichen, zwischen Berg und Tal und Ost und West bemüht. Aber gerade in der Bergbauernausgleichszulage werde man mehr Geld für die extremeren Betriebe zur Verfügung stellen. Das muss aber irgendwo herkommen“, meinte Minister Rupprechter. Wobei er betont, dass Tirol bei den Direktzahlungen zu den großen Gewinnern zählt: „Die Gelder, die hier nach Tirol fließen, werden von derzeit 29 Mio. Euro stufenweise bis 2020 auf 43 Mio. Euro erhöht.“

Einsparungen von 43 Mio. Euro:

Vom allgemeinen Sparkurs ist auch sein Ministerium betroffen. 43 Mio. Euro muss Rupprechter in der Verwaltung sparen. Er will aber nicht Kammern und Verbände aushöhlen. „Es ist mein Auftrag mit weniger Geld mehr zu erreichen“, gibt der Landwirtschaftminister die Linie vor. Positive Nachrichten gibt es für die Bauern derzeit wenige. Der Milchmarkt ist in Ordnung, die Investitionsförderung zur Unterstützung von Stallneubauten ist ab April wieder offen und beim Zuchtvieh will er sich für die Öffnung der Drittlandmärkte einsetzen. „Der russische Landwirtschaftsminister kommt nach Österreich und wird mit mir das Jungzüchterchampionat in Imst besuchen. Ich will ihm zeigen, was für hervorragende Tier wir hier haben“, sagt Rupprechter. Auch nach Nordafrika wurden bereits Kontakte geknüpft. Damit soll der Viehmarkt entlastet werden. Eindringlich rief BM Andrä Rupprechter die Bauern zur EU-Wahl auf. „Geht wählen und stärkt unserer bäuerlichen Kandidatin Elisabeth Köstinger den Rücken. Wir brauchen ihre starke Stimme in Europa“, meint er abschließend. In der Diskussion und Statements von LHstv Josef Geisler und Kammerpräsident Ing Josef Hechenberger waren Almen, der landwirtschaftliche Einheitswert, die Bienen, Viehabsatzmärkte, die Bildung, aber auch die Besteuerung bei der Pensionspferdehaltung Thema. Fast kein Wort war dem Landwirtschaftsminister zum Thema Agrargemeinschaften zu entlocken, obwohl Berg-und Almbauern aus dem Zillertal von einzelnen Rückforderungen in der Höhe von 30.000 €uro und 14.000.- € gesprochen haben. Dies sei eindeutig beim Land zu regeln meinte Rupprechter.

Wo: Ldw Lehranstalt Rotholz, 6261 Strass im Zillertal auf Karte anzeigen
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