Patrioten vor dem Herrn?

BEZIRK (fh). Eines muss man dem ehemaligen Zillertaler FPÖ-Politiker Alois Wechselberger lassen - aufgeben kommt für ihn nicht in Frage. Im Fahrwasser der Krisenstimmung und mit lautstarken Parolen machen die so genannten "Tiroler Patrioten" /Liste Tirol auf sich aufmerksam und fordert medienwirksam, dass 90 Prozent der Tiroler Steuern im eigenen Land bleiben sollen. Auf den ersten Blick keine schlechte Idee doch muss auch der Umkehrschluss in Betracht gezogen werden, denn schließlich sind die Zuwendungen des Bundes für das Land Tirol auch nicht zu verachten.

Gegenüber Wien wird eine größere Steuerautonomie für das Bundesland Tirol gefordert. Dem Vorbild der „Autonomen Provinz Bozen“ (entsprechend, wird mehr Selbstverwaltung, etwa durch die Übernahme von Bundeskompetenzen zugunsten des Landes Tirol, die sich durch eigene Steuerhoheit wiederspiegeln soll, gefordert. Die Organisatoren fordern, dass etwa 90 % der Tiroler Steuern im Land bleiben, dafür aber eigenverantwortlich der Bereich Bildung, Gesundheit, Soziales, Arbeit und Wirtschaft verwaltet wird. "Uns ist klar, so Wechselberger, dass die im Rahmen der „Tirol-Initiative" geforderten Aspekte - nicht zuletzt aufgrund der Kompetenzverteilung zwischen Bund und Land sehr schwer umzusetzen sind, dennoch es geht hier in erster Linien darum, dem politischen System zu zeigen, dass man unzufrieden mit der gegenwärtigen Politik im Bund und Land ist. Wir wollen auch den „Wutbürgern" eine Stimme geben und ihnen darüber hinaus „Mut machen", dass System zu verändern", erklärt Wechselberger. Die Landeseinheit Tirols ist eine weitere Forderung der Tiroler Patrioten in Kooperation mit dem Alt-Tyroler Schützenbund sowie dem Andreas Hofer Bund.

Verurteilter Redner
Der erst kürzlich wegen übler Nachrede verurteilte Ex-Nationalrat Werner Königshofer wird beim ersten Stammtisch der Lister Tirol am 23. Februar um 19:30 Uhr beim Gasthof Jäger in Schlitters als Gastredner fungieren. Königshofer wird von der Liste Tirol dabei als "Finanzexperte" tituliert.