IRONMAN - I AM AN IROMAN - I AM AN IRONWOMEN

die Startunterlagen hätten wir dann mal
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WIR HABEN ES GESCHAFFT

Jetzt ist es wirklich vorbei, zwei Tage sind vergangen und so langsam realisier ich's. Das Bezirksblätter hat erfolgreich in Barcelona gefinisht - der Laimi war der Wahnsinn, und alle anderen ein Hammer, und ohne den Martin Nr. 3 (oder Sarah's Martin) hätte ich es nicht geschafft ins Ziel zu kommen, nochmals DANKE! Aber, der Reihe nach:

Am Donnerstag machten wir uns also endlich auf den Weg Richtung München im superfeinen Bus von "tyrol tour", und weiter nach Barcelona, die Koffer waren gepackt, die Räder zerlegt (danke Guggi!) und fast sieben Monate Training lagen hinter uns.

Nichts kann uns aufhalten, dachten wir, bis zum ersten Schwimmtraining am Freitag:
meterhohe Wellen schaffen das ganz schnell - mit sehr viel Respekt wagte sich der ein oder andere dann doch ins Meer, allerdings war das wieder herauskommen noch viel schwieriger, und so wurde halt mancher mit den Wellen ausgespuckt, und legte eine unsanfte Landung auf Bauch oder Schulter im Sand hin; und bald stand fest: bei solchen Verhältnissen 3,8 km zu schwimmen ist unmöglich. Andi Klingler erklärte uns dann, es wäre möglich, dass das Schwimmen gar nicht abgehalten wird, sondern der Bewerb als Duathlon ausgetragen werden könnte!

Die Stimmung war dann ziemlich gedämpft und ich fragte mich, was mir den persönlich noch lieber wäre: 7 Monate konsequentes Schwimmtraining und dann beim Ironman kein Schwimmen oder 3,8 schwere See - mit allen Nebenwirkungen, Unmengen von Salzwasser schlucken oder Seekrank? Keine der beide Alternative gefiel mir, und mit spiegelglattem Wasser rechnete für Sonntag sowieso niemand mehr.

Und dann verging die restliche Zeit mit Startunterlagen holen, essen, rasten, ratschen, bummeln und schlafen (oder nicht schlafen - so von Samstag auf Sonntag waren's gefühlte 2 Stunden) und natürlich einer kurzen Proberunde am Bike: fahr lei mit, wir fahrn nit schnell - es war dann nur a lockerer vierzger (zweimal Martin und Laimi spieln halt für meine Rennradstärke doch in einer ganz, ganz, ganz anderen Liga, wo so ein Durchschnittsdreißger schon echt schnell is ;-)

Endlich war der Sonntag da, die kurze, eher durchwacht als durchschlafene Nacht vorbei und wir stehen am Strand - mit Neopren und allen unseren Betreuern und Schlachtenbummlern, letzte Fotos werden geknipst, die Kids umarmt und man begibt sich ein eine andere Welt.

Umgeben von unzähligen Sportlern, die so wie man selbst einen ganzen Tag Ironman vor sich haben, die Brille sitzt, alles ist getan, der Challengesong erklingt (wunderschön, wer den Titel kennt, bitte schreibt's mir den auf), dann die Kanone und die erste Welle der Profis starten - mir stellt's die Gansln immer nu auf, wenn i dran denk - und dann Anlauf, der Sprung ins Wasser und auf geht's - auf den Moment hab i mi sooooo gfreut, einfach geil.

Allerdings war es dann schon sehr weit, diese 3,8 km, so mit Wellen, und mit ständig über einen hinwegschwimmenden, schnellen Herrn, die nach den Damen gestartet sind. Dank meines recht robusten Naturells haben mir weder die verschluckten Salzwassermengen noch die zahlreichen Tempfer nix anhaben können. Aber vielleicht hat doch alles zammen und dann noch ein bissl Strömung dazu beigetragen, dass "nur" eine Schwimmzeit von 1:38:43 herausgeschaut hat (rechnerisch hochtrabend hab i ja gmein so 1:20 müsste drin sein, nach Walchsee 37 min im Halben)

Aber fit und froh bin ich aus dem Wasser gestiegen, zum Wechselzelt gelaufen (!!) und hab einen Wechsel hingelegt, der sich sehen lassen kann, flott und perfekt durchdacht, hab's ja in der Nacht auch hundertmal durchgespielt.

Auffi auf's Bike und einmal was trinken und essen, gegen den Salzgeschmack, die Pulsuhr an und los - und einen Puls von 56 . Wow hab ich mir gedacht, echt relaxt, so locker vor mich hintretend und essend, ja mit einem momentanen Ruhepuls im Bereich von 45 schon möglich, aber wie ich dann den ersten Hügel erklomm und der Puls immer noch auf 56 war, na ja, nicht so gut. Alle Versuche meine Pulsuhr in Gang zu kriegen sind gescheitert, also doch in mich hineinhorchen - schwierig, aber nicht unmöglich. Sowas bringt mich jetzt nicht draus!

Die Radstrecke verläuft wunderschön an der Küste entlang, abwechslungsreich, anfangs ein bissl auf und ab, durch alte Städtchen durch, aber es zieht sich halt. Und als dann am Ende der ersten Runde so viele Anfeuerer waren, hab i mi schon sehr gfreut - und wirklich die ganze zweite Runde dran dacht, wie schön's wird, wenn i wieder da bin und mich alle anfeuern. Allerdings kam dann am Ende der zweiten Runde ein Wolkenbruch - ist ja auch eine gewisse Abwechslung - und in knietiefem Wasser bin ich schließlich eh noch nie Radl gefahren. Die Spanischen Küstenorte sind nämlich nicht wirklich drauf ausgerichtet, dass solche Mengen von Wasser in so kurzer Zeit vom Himmel fallen, und in zwei Orten war es dann halt ganz arg, so dass auch das obere Pedal im Wasser war! Außerdem hat's ziemlich abgekühlt und der Regen hat so richtig weh getan auf der Haut, als ob ein bissl Hagel dabei wäre. Egal die Fans warteten in der Kurve und ich freute mich auf sie - jetzt noch mehr.

Mit einem Lächeln vorbei und ab in die dritte, kurze 30 km Runde. Und da passiert's, nach ca. 160 km, einen Platten im Hinterreifen - ach du Sch....
Der Versuch das ganze mit Sprüher in den Griff zu kriegen scheiterte kläglich, da der Schaum wie eine Fontäne aus dem riesen Loch im Mantel sprühte, und einen Reserveschlauch und Werkzeug hatte ich halt leider keins dabei (wozu auch, des mit Reifenwechsln kriegat i nie hin, so dass es a funktioniert) Also kurze Gedenkminute, schön war's, anstrengend war's, gleich is, wollt halt nit sein, bin eh soo miad, mag eh nimmer.........der Kopf hat abgeschlossen, Projekt gescheitert.

Zwei nette Spanische Polizisten haben schon ihre Hilfe angeboten und jetzt auf deutschenglischspanischfranzösisch mit mir ausgmacht, dass ich abgeholt werde!
Und kommen Sarah und Martin an uns vorbei, Sarah erkennt mich und schreit gleich und Martin bleibt stehn und hilft mir!

An dieser Stelle noch einmal danke Martin, danke Sarah, ohne euch wäre ich nie ins Ziel gekommen, nie ein Ironman.

Martin wechselte die Laufräder und schickt mich weiter, "I komm schon nach, fahr lei" - und das war dann der emotionalste Moment des ganzen Tages, ich fuhr weiter, es waren keine 20 km mehr, laut schluchzend und im vollen Regen wieder eini kommen, weiter kämpfen, wo doch der Kopf schon ausgschalten hat, des war sooo hart und i war absolut am Boden.

Ganz kurz vor der Wechselzone hat er mich dann wirklich wieder eingeholt, und noch motiviert. Sarah war schon drinnen und gemeinsam konnten wir auf die Laufstrecke starten - wie gesagt ohne euch wärs vorbei gewesen.

Und das Laufen, hat mich dann gefreut, es war sehr viel los auf der Laufstrecke, in allen verschiedenen Geschwindigkeiten, Eva Wutti lief gerade zum Sieg! Im Zielbereich eine Wahnsinnsstimmung, und wie beflügelt habe ich noch einmal durchgestartet, und im lockeren Trab ging es auf den ersten zwei Laufrunden wirklich gut. Bei den Labestationen brav ein Gel, Wasser nach und weiter. Ein bisschen hatte ich halt immer die wilden Knieschmerzen, die doch irgendwann kommen werden im Hinterkopf und konzentrierte mich extrem auf eine hohe Schrittfrequenz, Gleichmäßigkeit und wenig Bodenkontakt. Der Schmerz blieb mir erspart! So ganz einwandfrei war das linke Knie nicht, aber von echtem Schmerz weit entfernt - Danke Dr. Hoser !

Der absolute Höhepunkt jeder Runde war natürlich das passieren unserer Schlachtenbummler - vielen, vielen Dank an alle, für's Anfeuern, man kann gar nicht glauben wieviel Kraft einem das gibt, wenn man das nicht erlebt hat!

Was mir nicht erspart blieb, war die Wirkung der vielen Gels und so musste ich wohl oder übel doch eines der vielen Dixiklos von innen kennenlernen - keine nette Bekannschaft - aber nutzt nix, wer ein Ironman sein will, muss auch da durch, gehört dazu! Mit ziemlichem Magenrumoren und steigendem "Nicht mehr laufen wollen" quälte ich mich halt nochmals über 1 1/2 Runden. Der Regen hatte wieder eingesetzt und auf der Laufstrecken befanden sich auffallend viele Geher und Frauen. Deshalb bin ich in der letzten Runde dann schon auch ziemlich langsam gewesen, man muss sich ein bissl anpassen, ich musste schließlich noch ein wenig Kraft aufsparen für einen schönen Zieleinlauf mit Family!

Auf dem roten Teppich, links und rechts je zwei meiner Lieben, das war dann schon ein ziemlich gutes Gefühl unter dem Zielbogen!

Aber im Nachhinein betrachtet war's halt das Tüpfelchen am i - das wirklich Schöne war der Weg dorthin, diese sieben Monate, die Leute die mich ins Ziel gebracht haben, die Freunde die mich immer unterstütz haben, die Freunde die ich gefunden hab, meine Familie die mir den Rückhalt geben hat und mit mir trainiert hat und alles was ich über mich selber gelernt hab.

An dieser Stelle also nochmals ein GROSSES DANKE an
Bezirks Blätter (absolut coole Aktion!)
Tiroler Wasser Kraft
Sports Clinic Austria
Sport Spezial
Mountainbiker
Tyrol Tours
Alfa Sports&Spa
Sport Therapie Huber
Kaufhaus West
TSG int. Spedition
Burggrafen Apotheke

Allen denen ich nicht persönlich gedankt habe, dass sie mich auf diesem Weg begleitet haben, sei an dieser Stelle auch nochmals herzlich gedankt.

Es war mir eine Ehre
Valerie Musack

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