Es wird immer härter

SCHWAZ (fh). Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosigkeit im Bezirk im Juli um satte 22,5 Prozent gestiegen. Angsichts dieser erschreckenden Zahl und der bevorstehenden Kollektivverhandlungen lud der ÖGB kürzlich zu einem Pressegespräch in das Regionalsekretariat Schwaz. Die Funktionäre zeichnen kein allzu rosiges Bild für die Arbeitnehmer denn der seit 50 Jahren bestehende Kollektivvertrag steht auf dem Spiel. "Unser Ziel ist ganz klar die Erhaltung des KV der eine Leitlinie für alle Branchen darstellt. Die Forderung der Wirtschaft nach flexibleren Arbeitszeiten wird ein Zankapfel und es kann nicht sein dass der Fachverband über unser vorgeschlagenes Modell nicht einmal reden will", erklärt Bernhard Höfler vom Sekretariat der Produktionsgewerkschaft. Von Seiten der Gewerkschaft bereitet man sich jedenfalls schon einmal auf einen heißen Herbst vor und spricht zwar offiziell nicht von Streik aber zwischen den Zeilen kann man durchaus herauslesen, dass der ÖGB und seine 60.000 Mitglieder in Tirol auf Kampf eingestellt sind.

Zahnfleisch?
Otto Leist, ÖGB-Vorsitzender in Tirol, findet scharfe Worte wenn es um die Forderungen der Wirtschaft gegenüber den ArbeitnehmerInnen geht: "Die Arbeitszeitflexibilisierung ist ein Rückschritt in die Vergangenheit und das mit Anlauf. Die Realität in den Betrieben ist hart und teils auch familienfeindlich. Wenn das Personal auf dem Zahnfleisch daherkommt und kein vernünftiges Leben mehr hat kann das doch nicht gut sein. Wir kämpfen jedenfalls für die ArbeitnehmerInnen denn sie sind es die mit ihren Steuern das System tragen", so Leist.
Der ÖGB-Vorsitzende für das Unterland, Hansjörg Hanser, macht sich vor allem über die Altersarbeitslosigkeit Sorgen: "Es ist ein Faktum, dass Menschen über 50 kaum noch einen Job bekommen. Die Arbeitslosigkeit im Alter ist ein reales Problem", so der ÖGB-Unterland Chef.