Wirtschaft
Hörl: Öffnung des Arbeitsmarktes ist Gebot der Stunde

Nationalrat Franz Hörl ist Obmann des Tiroler Wirtschaftsbundes und plädiert für eine Öffnung des Arbeitsmarktes.  | Foto: Haun
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Wie die Analyse der Bank Austria zeigt, hat Tirol nach der Corona-Pandemie im vergangenen Jahr wirtschaftlich vor allem von einem starken Dienstleistungssektor profitiert. „Das österreichweit höchste Plus von 7,9 Prozent beim Wirtschaftswachstum darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass Experten für das kommende Jahr mit einem nationalen Rückgang auf 0,7 Prozent rechnen. Dieser dramatischen Perspektive muss rasch und effizient entgegengewirkt werden“, betont NR Franz Hörl, Obmann des Tiroler Wirtschaftsbundes.

BEZIRK SCHWAZ (red). Der Rückblick zeige, dass der Standort Tirol trotz hohem Wachstum noch nicht auf Vorpandemie-Niveau angekommen ist.

„Noch immer fehlen uns die richtigen Rahmenbedingungen, um der aktuellen Situation und den drohenden Szenarien proaktiv entgegenzutreten. Dazu zählt vor allem der Arbeitskräftemangel, denn: ohne Menschen, keine Dienstleistungen“,

so Hörl. Daher brauche es nun rasch weitere Öffnungsschritte am Arbeitsmarkt, um die Leistungsfähigkeit halten zu können. Der Wirtschaftsbund habe hier bereits klar Stellung bezogen. In der gestrigen Vollversammlung der Tiroler Wirtschaftskammer wurden dahingehend mehrere Anträge des Wirtschaftsbundes einstimmig angenommen.

Arbeitsmarktpolitik: Hörl drängt auf Reformen

Neben der Attraktivierung der Erwerbstätigkeit im Alter, unter anderem durch die Erhöhung des Pensionsbonus bei späterem Pensionseintritt oder der Streichung der Lohn- und Einkommenssteuer für die weitere Erwerbstätigkeit im Regelpensionsalter müsse es auch zu einer Kursänderung bei der Ausländerbeschäftigungspolitik kommen.

„Besonders Tirol ist aufgrund der de facto Vollbeschäftigung und des damit begrenzten Potenzials an inländischen Arbeitskräften auf Mitarbeiter aus dem Ausland angewiesen“

, so Hörl, der dabei zum Blick auf die Zahlen ermahnt.

2040: Seniorenboom trifft auf Arbeitskräftedefizit

So wird die Bevölkerung der Generation 65+ sowohl zahlen- als auch anteilsmäßig stark zunehmen. Bis 2040 dürfte die Bevölkerung ab dem Alter von 65 Jahren um 48,1 Prozent (rund 834.000 Personen) größer sein als 2021 und auf 26,6 Prozent Anteil an der Gesamtbevölkerung wachsen. Im Gegensatz dazu wird die Zahl der Personen im erwerbsfähigen Alter von 20 bis unter 65 Jahren bis 2040 um knapp 244.000 Personen (minus 4 Prozent) sinken. Wenn man vom Status quo ausgeht und Berechnungen zu Arbeitskräfteangebot und -nachfrage einander plakativ gegenüberstellt, zeigt sich, dass bis 2040 zusätzlich rund 363.000 Stellen in den Betrieben nicht besetzt werden können, wenn nicht gegengesteuert wird.

In Tirol über 20.000 Stellen nicht besetzt

„Aktuell sind in Österreich mehr als 215.000 und in Tirol mehr als 20.000 Stellen nicht besetzt, wie der Stellenmonitor des Wirtschaftsbundes aufzeigt. In der aktuellen Situation und mit dem demografischen Wandel vor Augen erscheinen Forderungen wie jene nach einer 32-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich noch skurriler und gleichen einer mutwilligen Schwächung von Standort und Lebensqualität“, so Hörl, der im Zuge der Bank-Austria-Analyse auch die Bedeutung des Tourismus betont. „Trotz aller Unkenrufe und öffentlichen Diskussionen: Der Tourismus hat nach der Pandemie seine Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt. Dies zeigt einmal mehr schwarz auf weiß, dass die Branche ein stabiler Wertschöpfungsmotor und unverändert gut aufgestellt ist!“

Hörl: "Zufriedenstellende Wintersaison"
"Wolfsfreundin spielt mit Menschen- und Tierleben"
Nationalrat Franz Hörl ist Obmann des Tiroler Wirtschaftsbundes und plädiert für eine Öffnung des Arbeitsmarktes.  | Foto: Haun
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