Pionierarbeit voll auf Schiene
Die Umstellung der ZVB auf Wasserstoff erreichte einen weiteren Meilenstein mit der Unterzeichnung der Verträge mit VERBUND.
ZILLERTAL (dkh/red). Die Zukunft ist zum Greifen nahe: Die Zillertalbahn steigt auf Wasserstoff um und sagt damit dem Diesel und somit dem fossilen Rohstoff Erdöl "Auf Wiedersehen". Vergangene Woche wurde auf dem Weg zur ersten wasserstoffbetriebenen Schmalspurbahn ein weiterer Meilenstein erreicht.
Vertrag mit VERBUND
In Mayrhofen trafen sich letzten Donnerstag die Spitzen von VERBUND Hydro Power GmbH (VHP), Zillertaler Verkehrsbetriebe (ZVB) und dem Land Tirol, um einen Kooperationsvertrag abzuschließen. "Wir gehen gemeinsam ein großes Zukunftsprojekt an. Das erklärte Ziel ist die Erzeugung von grünem Wasserstoff als Treibstoff für die Zillertalbahn. Damit leisten wir wichtige Pionierarbeit", erklärte VERBUND-CEO Wolfgang Anzengruber. Auch Franz Hörl, ZVB-Aufsichtsratsvorsitzender, war die Freude über den Vertragsabschluss ins Gesicht geschrieben: "Die Vision wird Realität. 202 wird der erste Prototyp emissionsfrei und nahezu lautlos von Mayrhofen nach Jenbach fahren."
Regional statt fossil
In der Nähe des Bahnhofes Mayrhofen wird eine Elektrolyseanlage von der VHP betrieben werden. Dort wird der grüne Wasserstoff erzeugt. Von hier aus findet auch die Übergabe an die ZVB für die Speicherung und Betankung der Züge erfolgt. Der Strom kommt von den nahegelegenen Wasserkraftwerken des VERBUND. Damit die Energieversorgung auch im Falle einer Streckenunterbrechung gewährleistet ist, soll beim Bahnhof Jenbach eine Back-Up-Versorgung errichtet werden. "Durch diese Vereinbarung wird der fossile Rohstoff Erdöl durch einen aus nachhaltigen Ressourcen hergestellten Wasserstoff ersetzt. Das ist nicht nur ein Beitrag zur Energieautonomie Tirols. Wir knüpfen regionale Wertschöpfungsketten und läuten ein neues Zeitalter der sauberen Mobilität im Zillertal ein", erklärte LH-Stv. Josef Geisler.
15 Millionen Euro
Das Investitionsvolumen für die gesamte Wasserstoff-Infrastruktur in Mayrhofen liegt bei 15 Millionen Euro. Das Schweizer Unternehmen Stadler Rail hat sich in der ersten Stufe des Vergabeverfahrens für die speziell gefertigten Triebfahrzeuge durchgesetzt. Im ersten Quartal 2020 startet der Probebetrieb. Ab Dezember 2022 sollen dann ausschließlich Wasserstoffzüge auf den Bahngleisen im Zillertal unterwegs sein. Dadur werden jährlich rund 800.000 Liter Diesel ersetzt und so 2.160 Tonnen CO2 eingespart.
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