Kabarett im kerosinsüchtigen Schwechat
Eine Schatzkiste voller Lachnummern

Foto: www.cine-motion.at / Ivanek
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Das Theater Forum Schwechat war letzten Samstag ausverkauft und wieder mal eine "Schatzkiste" für Besucher, die gerne ausgehen und Spaß haben

SCHWECHAT. Wieder einmal ein fulminanter Treffpunkt im Zuge des Satirefestivals. Gregor Seberg, wohl uns allen bekannt aus der Filmserie Soko Donau als Oberstleutnant Helmut Nowak, präsentierte hier sein Solokabarett "Schatzkiste".

Hierin wurden alle Highlights aus seinen bisherigen 5 Soloprogrammen zusammengefasst und natürlich aktuelle  gesellschaftskritische Themen miteingebunden. Gregor Seberg benutzte die Bühne, um seine Ansichten pointenreich loszuwerden, ohne den Zeigenfinger mahnend zu erheben. Er zeigte uns die Macht des Belächens und die Kraft des Humors, die kluge Menschen beherrschen. Besonders die Einbindung des Publikums in seinem Programm ergab viele improvisierte Blödeleien und zeigte sein schauspielerisches Talent und Wortgewandtheit.

"Die Testosterone des Mannes haben schuld am Elend der Welt" - so seine Botschaft. "Wenn unser Gehirn seit der Steinzeit durch die Verzehr von Fleisch gewachsen ist, ist auch der Platz für Blödheit größer geworden". "Milch mit Benko kann man einem Kleinkind nicht geben, das bedeutet einen schlechten Start".

Foto: www.cine-motion.at / Ivanek

Natürlich blieben auch Politiker nicht verschont: Johann Gudenus aus der Gudenushöhle mit Gebärdensprache, Kickl und fehlende Psychopharmaka. Er beteuert vor allem, eine uns erwartende  ungerechtere, beschissenere Zukunft. So seziert er den Trend, Samen- und Eizellen werden heutzutage eingefroren, also wird es nur mehr Rendezvous vor der Kühltruhe geben.

Auch der 123jährige Onkel aus Böhmen, der seine Zeit braucht, um seine Traumfrau zu angeln, sowie sein Onkel Walter als Jäger am Hochstand von Naturgefühlen übermannt und Schmuseerzählungen aus seiner Jugend werden sowohl sprachlich angepasst, sowie mit entsprechender Gestik dargeboten.

Sein "patologisches" Mitteilungsbedürfnis soll uns zu einem besseren Umgang mit Denkweisen führen - so der Künstler bei einem Interview.

Das heitere Gelächter des Publikums oder verschmitzte Schmunzeln so einiger, die sich in ihrer Denkweise erwischt fühlten, dominierten den Saal. Unter Ihnen befanden sich auch der 87jährige Gerhard Zirsky, ein ehemaliger Rannersdorfer, sowie Elisabeth und Günther Schneider, die aus Haslau angereist waren. Robert Krempel und seine Frau in der ersten Reihe waren Satirefestival-Abonnenten, mit denen Gregor Seberg auch interaktiv arbeitete. Auch Hannah Schwanzer aus dem künstlerischen Sektor, empfand diese Aufführung als sehr , sehr gelungen und wirklich lustig bis zur letzten Minute.

Foto: www.cine-motion.at / Ivanek


Gregor Seberg und Auszüge aus einem Interview

Freier Schauspieler, Regisseur, Kabarettist und Autor.

Eigentlich ein Grazer, der mit 15 Jahren nach Wien kam und eine unglückliche, glückliche (je nachdem wie man es sieht) Kindheit verbrachte.  Mit seinen 56 Jahren und 2 Söhnen mit 6 und 2 1/2 wohnt er mit Lebenspartnerin Julia in Wien. Er studierte Schauspiel am Konservatorium in Wien. Da hat er auch  sein "Lästern" gelernt.

Vielfältigkeit zeichnet ihn aus: Theater spielen, Kabarett machen, Lesungen und Filme machen steht an, während er gleichzeitig seine Familie nicht zu vernachlässigen versucht. Also ein Balanceakt. Und genau den bringt er auch bei seinen Solokarbaretts auf die Bühne.

Er betont, daß die Gehirne der Einzelnen schuld an allem sind und dabei geht es ja nur darum, miteinander gut auszukommen. Er erwartet sich Normalität, verhält sich nicht respektvoll zu selbsternannten "Persönlichkeiten", sehr wohl zollt er Leistung Respekt .

Grundsätzlich bezweifelt er die Menschheit und verabscheut die negativen Eigenschaften, die derzeit zum Vorschein kommen (Lauter Irre laufen herum, kriegswüdige, depperte Männer ohne Verstand...).

Er genießt seine Solokabaretts als größt mögliche Autonomie zu arbeiten, die er seit 2005 mit dem Programm "Was Frauen wirklich wollen!" begonnen hat. Damit kann er seinen gesellschaftpolitischen Ansichten freien Lauf lassen und seine Vielfältigkeit ausleben. Lachen und Witz haben hier eine große Bedeutung, denn es geht nicht ohne Humor.

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