Schädlinge und die Reiswanze
Safari im Garten - auf der Suche nach Nützlingen

Heinz Blocher, Christoph Lampert, Anna Moyses, Silvia Krispel, Walter Buxkandl, Sonja Wirgler und Petra Hirner (vlnr). | Foto: www.cine-motion.at / Ivanek
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  • Heinz Blocher, Christoph Lampert, Anna Moyses, Silvia Krispel, Walter Buxkandl, Sonja Wirgler und Petra Hirner (vlnr).
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KLAR! Lanzendorf+ gab die Möglichkeit sich mit Garten-, Schädlings- sowie Nützlingsexperten auszutauschen, sowie über die aktuelle Lage zu informieren; Reiswanzenalarm - Wissen ist die erste Selbsthilfe


Natur im Garten und AGES standen mit Ratschlägen zur Verfügung

ZWÖLFAXING. Letzten Donnerstag um 18.00 Uhr lud Sonja Wirgler im Zuge Ihrer Aktivitäten als Managerin der KLAR! Lanzendorf+ (Klimawandel-Anpassungs- modellregionen) nach Zwölfaxing.  Der Bürgermeister Walter Buxkandl stellte dazu den Veranstaltungssaal der Volksschule Zwölfaxing zur Verfügung.

Nützlinge und Schädlinge

Die Vortragsreihe "Nützlinge und Schädlinge" im Garten wurden von Petra Hirner - Natur im Garten Betreuerin des Industrieviertels in NÖ- gehalten. Dazu gab es wichtige Informationen über die Vielfalt von heimischen Pflanzen, die Nützlinge im Garten fördern. Es wurde auf wichtige Nützlinge hingewiesen, wie die Tigerschnecke, Bienen, Marienkäfer, Florfliegen, Igel und Vögel.

Nützlinge anlocken kann man einerseits durch mehr Grünflächen, die mit heimischen Wildpflanzen und Sträuchern bepflanzt werden. Dazu gehören Weide, Dirndlstrauch, Holler, Berberitze, Felsenbirne (besonders für Trockenböden), roter Hartriegel, Liguster, Hainbuche, Feldahorn, Schlehe und viele mehr.

Der sogenannte "Heckennavigator" von Natur im Garten kann bei der Staudenauswahl hinsichtlich Bodengegebenheiten und Standortlage helfen. Weniger Grasmähen, Blumenwiesen pflanzen, Totholzecken, Altbaumbestand erhalten, Dornensträucher für Vögelnistplätze, Bodenleben fördern mit Rasenschnitt, Erdmaterial nicht umstechen nur durchlüften, Igeldurchgangsmöglichkeiten schaffen uvm. kann dazu beitragen, daß Nützlinge den Schädlingen den Kampf ansagen. So frisst ein Marienkäfer ca. 1.300 Läuselarven; Auch Schwebfliege und Florfliege vertilgen Blattläuse.
Je mehr Insekten im Garten, desto mehr Vögel werden davon angezogen. Eine Kohlmeise vertilgt 1,5kg Instekten je Brut. Somit sollte man beim Bepflanzen und der Pflege eines Gartens immer Geduld haben und den Nützlingen gute Bedingungen geben, um diese zur Schädlingsbekämpfung einzusetzen. Das Gartentelefon unter der Telefonnummer 02742/74333 steht hier gerne mit Rat zur Seite.

Foto: www.cine-motion.at / Ivanek

Das Interesse war groß und die Leute kamen aus Lanzendorf, Maria Lanzendorf, Zwölfaxing und sogar aus Mödling. Bürgermeisterin Silvia Krispel und Vizebürgermeister Heinz Blocher mit Gattin Kerstin aus Lanzendorf, Vizebürgermeister Christoph Lampert aus Maria Lanzendorf mit Begleitung von Freunden, aus Zwölfaxing Thomas Lukaschitz mit Gattin,  Katharina Schaffgotsch sammelte Prospekte von Natur im Garten, wie andere auch, um sich alle Maßnahmen nochmals in Ruhe mit Bildmaterial zu verinnerlichen.

Klimawandel und Schädlingsausbreitung

Der zweite Vortrag von Anna Moyses von der AGES-Wien, Fachexpertin der Arbeitsgruppe Entomologie im Feld- und Gartenbau, setzte den Schwerpunkt Klimawandel und exotische Schädlingsausbreitung. Die bekannte, ungeliebte, stinkende grüne Reiswanze wurde als Schwerpunkt des Vortrages genommen. Seit 2015 gibt es den Erstnachweis der Reiswanze in Österreich. In Wien, NÖ, Graz und Burgenland ist die grüne Reiswanze, eine exostische Baumwanzenart, seit 2019 vorzufinden. Mit einer Größe bis zu 16,5mm und 5 Nymphenstadien schafft sie eine Vermehrung bis zu 3 Generationen im Jahr. Mit 30-130 Eier pro Gelege, die von cremefarbig bis orangefarbig sich in der Entwicklung verändern bis zum Käfer und über 150 Wirtspflanzen bevorzugen, kommt es zu großen Schäden in Landwirtschaft (Sojabohnen) wie auch im Gartenbau.

Diese stechend-saugenden Mundwerkzeuge der Reiswanze schädigen alle Pflanzenteile und führen zur Fäulnis, Qualitäts- und Quantitätsverlust. Egal of junge Sprossen, Samen oder Früchte, der Schädling macht keinen Halt in seinem Saugverhalten. Er bevorzugt Kräuter, Beikräuter, Früchte von Gemüsesorten und Obst, Tomaten, Buschbohnen und Gurken und bis zu 150 Wirtspflanzen.

Foto: www.cine-motion.at / Ivanek

Bisher waren Mai und August als Eiablagemonate bekannt, doch durch die klimatischen Erderwärmungen in Europa, kann es heuer bereits zu früheren Eiablagerungen kommen.
Die Warndiensthomepage der Landwirtschaftskammer : warndienst.lko.at kann helfen, hier genauere Informationen zu erhalten und die Eigelege händisch zu vernichten.

Die AGES macht auch Monitoring für die Meldungen der Grünen Reiswanze, wobei das stärkste Vorkommen dieses Schädlings in den Monaten Juli bis Oktober zu verzeichnen waren. Nur die Schlupfwespe ist derzeit bekannt, die die Eier der Reiswanze parasitiert, wodurch diese grau werden und daraus Schlupfwespen schlüpfen. Diese 1-2mm große Schlupfwespe kann so 300 Eier vernichten in einer Entwicklungsdauer von 2 Wochen. An Bekämpfungsmittel gegen die grüne Reiswanze wird mit Hochdruck gearbeitet und erste Zuchtstationen der Schlupfwespen ausgebaut. Chemisch unbedänkliche Bekämpfungsmittel gibt es bisher noch keine.

Ein weiterer Parasit ist auf dem Weg nach Europa - der Japankäfer (brauner Käfer mit weißen Haarbüschel) - noch fresshungriger als die Reiswanze! Daher ruft die AGES zum Einmelden von Sichtungen in die Einmeldeplattform AGES auf.

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