Sauerei in Kledering
Bauarbeiter entsorgen ihren Müll in der Baugrube

- Ohne die Anrainer wären diese "Schätze" wohl für Jahrzehnte vergraben worden.
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"Wir sollen darauf achten, dass wir keinen Müll produzieren und nachhaltig leben, dann passiert so etwas!", wendet sich einer von drei entsetzten Anwohnern in Kledering an MeinBezirk Schwechat. Grund zur Aufregung: Müll wäre beinahe achtlos in der Baugrube vergraben worden.
SCHWECHAT/KLEDERING. Ein Gebrechen an einer Gasleitung rief kürzlich die Wiener Netze in Kledering auf den Plan. Da es an zwei Muffen zu einem unterirdischen Gasaustritt kam, musste die Fahrbahn aufgegraben werden. Die Reparaturarbeiten konnten dann binnen zwei Tagen abgeschlossen werden. Was zurück blieb, waren zwei Baugruben - voll mit Dreck.

- Eine kleine Baustelle in Kledering sorgt für Unmut bei den Anrainern.
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Soweit so gut könnte man denken, aber nein - denn der Dreck entpuppte sich als Müll. Plastik- und Glasflaschen, gebrauchte Plastikbecher und Sackerl vom Schachtelwirt. Dieses Mahl schmeckte drei Anrainern aber gar nicht.
Arbeiter uneinsichtig
Dieser Zustand machte eine der Anrainer regelrecht sprachlos: "Ich habe die Bauarbeiter daraufhin angesprochen und erkundigt, ob der Müll noch entfernt wird. Zur Antwort kam nur, dass keiner der noch anwesenden Bauleute sich verantwortlich zeichnete und nur meinten den Müll hätten auch andere anwesende Firmen verursacht!"
Somit verlieb der Unrat vorerst in der Baugrube. Nur wenig später verbreitete sich Unmut und alle betroffenen Anwohner waren sich einig: Das kann es nicht sein.

- Die Baugrube ist voll mit Glasflaschen, Aludosen und Müll.
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Einer der Anrainer griff beherzt zum Hörer und nahm Kontakt zum Bauunternehmen auf:
"Ich telefonierte mit mehreren Stellen bei den Wiener Netzen als auch bei der Baufirma. Nach über einer Stunde und mehreren Telefongesprächen war es so weit und die Wiener Netze versprachen uns, den Müll zu entsorgen, bevor die Grube verschlossen wird."
Lokalaugenschein ergibt noch mehr Unmut
MeinBezirk Schwechat Redakteur Alexander Paulus machte sich wenig später selbst ein Bild vor Ort. Der Unrat in der Baugrube war bis dahin, so wie versprochen, beseitigt. Nun quälen aber neue Sorgen, denn: beim Bagger als auch beim Ladekran kam es zu Schlauchplatzern der Hydraulikleitung.
Wo gehobelt wird, fallen Späne. Wie mit der Situation umgegangen wurde, erläuterte ein Hausbesitzer:
"Die platzer sind bereits gestern passiert. Es wurde lediglich mit dem Aushub versucht, das Öl zu entfernen. Die Straße blieb allerdings weiterhin dreckig und rutschig, erst einen ganzen Tag später kam ein Mitarbeiter mit Ölbindemittel vorbei."
Schmierige Angelegenheit
Der Anwohner erzählte auch von Nachbarn, die mit dem Fahrrad oder Motorrad die Gasse nutzen und damit durch den rutschigen Ölfilm auf der Fahrbahn gefährdet werden.

- Zusätzlich sorgen zwei platzer von Hydraulikschläuchen für eine rutschige Fahrbahn.
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Während des Lokalaugenscheins wurde von einem Mitarbeiter, der sich auch höflich beim Bewohner für den entstandenen Schaden entschuldigte, aufgetragen - aber nicht entsorgt. Ob die Entsorgung durch Kollegen durchgeführt wird, zeigt sich wohl erst nach deren Mittagspause.
"Wir werden von allen Seiten aufgefordert ein nachhaltiges Leben zu führen und dann passiert so etwas. Vor allem hier auf einer eigentlich kleinen Baustelle, wie sieht es dann wohl erst auf Großbaustellen aus?",
fragt sich der Klederinger Anwohner abschließend.
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