Literatur bereichert Musikwochen Millstatt
Peter Turrini und Silke Hassler lesen aus "Die Lage des Paradieses".
Millstatt. Erstmals in der über 40-jährigen Geschichte der Musikwochen Millstatt ist auch Literatur zu Wort gekommen. Darauf wies der künstlerische Leiter der Musikwochen, Bernhard Zlanabitnig, zu Beginn der Lesung von Peter Turrini und Lebensgefährtin Silke Hassler hin, musikalisch ergänzt am Sax von Ed Unterkirchner. Im gut besuchten, adäquat im Halbrund bestuhlten Festsaal des Kongresshauses, zählte der von Gattin Astrid begleitete Zlanabitnig 36 Theaterstücke, drei Opernlibretti, 55 Buchausgaben, 14 verfilmte Drehbücher, 17 Hörspiele sowie Sprechplatten und CDs des 1944 in Sankt Margarethen im Lavanttal geborenen Literaten auf.
Blindenhund beantragt
Er charakterisierte Turrini mit der Anektote, der Schriftsteller sollte im österreichischen Parlament über "Demokratie einst und heute" referieren. Das Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung aber wollte über das Thema "Was uns zerstört, sind weniger die Ozonlöcher als die Arschlöcher". Ob die Einladung der Politiker noch Bestand hat, sei nicht überliefert. Turrini selbst begann seine Lesung zum Thema "Die Lage des Paradieses" mit der Bemerkung, weil Lebe bekanntlich blind mache, habe er einen weißen Stock und einen Blindenhund beantragt.
Dem kurzweiligen, gleichwohl kritischen und zum Nachdenken anregenden literarischen Abend wohnten die Kabarettisten Werner Schneyder und Christian Hölbling, Maria Wilhelm, Millstätter See Tourismus GmbH, Wolfgang Cipek, Museumsdirektor Obermillstatt, mit Gattin Margareta, Lore Heuermann, zurzeit "Artist in Residence" in Millstatt, Verleger und Journalist Reinhard Bimashofer sowie die ohne Ehemänner gekommenen Eva Sichrowsky und Ingrid Jungmeier bei.
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