Jahrhundertfang im Millstätter See
1,5 Meter langer Wels ging ins Netz

- Ulrich Sichrowsky ist einer von vier Reinankenwirten am Millstätter See
- hochgeladen von Michael Thun
Mit einem 1,5 Meter langen Wels gelang Reinankenfischer Uli Sichrowsky ein Jahrhundertfang.
MILLSTATT. Eigentlich wollte Uli Sichrowsky nur sein Netz einholen, mit dem er als Millstättersee-Fischer ausnahmsweise zwischen dem 1. und 31. Dezember auf Reinankenfang gehen darf. Doch je länger der Hotelier zusammen mit Schwiegersohn Jan Teuber um 11 Uhr am vergangenen 1. Weihnachtstag sein sieben Meter hohes und 100 Meter breites Netz einholte, desto schwerer wurde es. Schließlich entdeckten die beiden, wie ein riesiger Waller, so die kärntnerische Bezeichnung für Wels, an die Wasseroberfläche kam.
Fisch fischt Fisch aus dem Netz
"Die Waller machen es sich bequem, wenn sie auf Beutejagd gehen", weiß der 73-Jährige aus langjähriger Erfahrung. "Sie zupfen, ähnlich wie Hechte, die im Netz hängenden Reinanken durch die vier mal vier Zentimeter messenden Maschen des Netzes." Nur: Diesmal hatte sich ein Exemplar von Europas größtem Süßwasserfisch so sehr im Netz verwickelt, dass es keine Chance hatte, sich zu befreien. Sichrowsky schätzt, dass der Waller schon die halbe Nacht darum gekämpft hatte. Weil er so erschöpft war, war es ein leichtes, ihn mit dem Kescher ins Boot zu hieven. Mit einem Holzknüppel wurde das 1,50 Meter lange und 22,5 Kilogramm schwere Prachtexemplar abgeschlagen. Ein am 25. Dezember zweiter gefangener Waller, der nur 70 Zentimeter maß, wurde zurück in die Freiheit gelassen.
"Frischer Geschmack"
Zu Hause filetiert, wurde der Weihnachtsfisch gebacken. "Er verfügt über ein weißes, an Kalb erinnerndes kompaktes Fleisch mit einer massiven Wirbelsäule und kaum Gräten", so der gelernte Steuerberater. Im Gegensatz zu den in schlammigen niederösterreichen Gewässern oder im Neusiedler See lebenden Exemplaren weist der hiesige Waller einen kaum modrigen, dafür aber frischen Geschmack auf, weiß einer der vier K. und K. Hoffischer vom Millstätter See. Und auch jetzt ist noch immer etwas vom Weihnachtswaller übrig geblieben.



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