200 Jahre alte Draisine aus Metall
Auf "Kunstradln" folgt Radlkunst
RADENTHEIN-DÖBRIACH. Angeregt durch das 200. Jubiläum der 1818 zum Patent angemeldeten Draisine hat der Starfacher Franz Josef von Keller das von Karl von Drais erfundene hölzerne Laufrad in zwölf Monaten "tröpfelweise" nachgebaut. Der gebürtige Schwabinger besorgte sich vom Deutschen Museum in München die wichtigsten Daten und konstruierte mittels "Computer-aided Design" (CAD) das Aluminiumgefährt, beschichtet mit Kunststoffpulver. Wie das Original verfügt der Nachbau über ein gepolstertes Brettchen („Balancierbrett“) zum Aufstützen der Unterarme und einen gepolsterten Reitsitz aus Leder.
Bei Radex gejobt
Die Eltern des Diplom-Ingenieurs hatten in den 1950er Jahren das damals noch zu Millstatt gehörende Grundstück gekauft, auf dem erst 1964 das jetzige Haus errichtet wurde. Als junger Mann hatte Franz Josef in den Ferien bei Radex in Radenthein als Schlosser gejobt.
Der Kontakt nach Millstatt kam Ende 1949 durch Robert Collaud ("Posthof") über eine Schwabinger Straße zustande, da die Eltern damals den einzigen Telefonanschluss in der Ohmstraße hatten und Modezeichner Collaud ihn in Anspruch nahm.
Ohne Bremse
Die Fahrt mit der Laufmaschine ist übrigens nicht ganz unproblematisch, weil zum einen der Lenkdrehpunkt vor - nicht wie bei einem Fahrrad hinter - der Vorderachse liegt und auch Bremsen fehlen. Ob und wie die nun fertig gewordene Fahrradkunst ins anstehende "Kunstradln" integriert wird, steht noch in den Sternen.
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