Ausbildung für gute Feen
Freiwillig setzt sich die Spittalerin Christine Granig für Ehrenamtliche ein.
SPITTAL. Zum Abschluss unserer Serie „Meine Zeit für andere“ stellen wir eine Spittalerin vor, die ehrenamtliche Menschen ausbildet, die wiederum ehrenamtlich für andere Menschen da sein wollen. Christine Granig macht genau das seit 2008.
„Es gibt viele Menschen alleine zuhause oder im Heim, die niemanden haben, der sie besucht. Ich dachte mir, es wäre schön, wenn Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren und zum Beispiel andere besuchen, auch etwas in der Hand haben. Das haben sie jetzt mit einem Freiwilligenpass“, so Granig.
Dafür kann man bei ihr eine Ausbildung machen. Die umfasst 60 Stunden in denen man einen Einschulung in Kommunikation, Teambildung, Demenz, Alt werden, Lernen und auch Gesprächsführung bekommt. „Damit man einen Eindruck bekommt, was auf einen zukommt. Im Zuge des Kurses entscheidet man sich dann ob man Besuchsdienst im Heim oder auch zuhause oder in einer Tagesstätte leisten möchte.“
Auch Lernbetreuung von Kindern ist möglich. Die Kurse richten sich an jeden, der sich ehrenamtlich engagieren möchte. „Voraussetzung ist Interesse, Neugierde und Kontaktfreude“, so Granig.
Ein Selbstläufer
Mittlerweile bekommt Granig bei ihren Kursen für Ehrenamtliche Hilfe von einer ehemaligen Kursteilnehmerin. „Die Kurse wachsen immer weiter und wären mir alleine über den Kopf gewachsen.“
Wie wichtig der soziale Kontakt zu anderen ist, hat Granig in einem Altenwohnheim gesehen. „Wir haben damals mit der Hauskrankenhilfe Animationen in einem Heim angefangen. Es ist Wahnsinn, die Menschen sind so erfüllt, wenn man Zeit mit ihnen verbringt. Das Gefühl kann man nicht beschreiben, das wollte ich weitergeben, denn Zeit ist das Kostbarste, das man hat.“
Gute Fee
Granig selbst ist hauptberuflich Geschäftsführerin der Hauskrankenhilfe Spittal. Neben ihrem Vollzeitjob ist sie selbst rund sechs Stunden pro Woche ehrenamtlich tätig. Sie kocht zum Beispiel jeden Tag in der Früh noch vor Dienstantritt das Mittagessen für die Kinder in der Lernbetreuung der Hauskrankenhilfe vor.
Ohne der Unterstützung ihrer Familie ginge das nicht. „Verstehen kann das nur jemand, der selbst eine soziale Ader hat.“ Und ihre Familie hat das. Granigs Mann ist selbst im Sozialbereich tätig und ihre Tochter engagiert sich mittlerweile auch in der Hauskrankenhilfe.
Bei so viel sozialem Engagement findet Granig tatsächlich auch noch Zeit für ihre Hobbies. „Dafür muss man sich einfach Zeit nehmen. Am Wochenende zum Beispiel drehe ich die Musik ganz laut auf, um den Kopf freizubekommen. So etwas braucht man auch, der Körper zeigt einem wenn es zuviel wird.“ Man muss allerdings auch darauf hören.
ZUR PERSON:
Name: Christine Granig
Alter: 46 Jahre
Wohnort: Spittal
Familie: Verheiratet, Tochter (21), Sohn (18)
Beruf: Geschäftsführerin der Hauskrankenhilfe Spittal
Ausbildung: Religionslehrerin, Legasthenie- Dyskalkulie- und Hyperaktivitäts-Trainerin, Pädagogik Studium, derzeit schreibt sie an ihrer Dissertation
Hobbies: Lesen, Musik, Singen; Wandern
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