Baubranche setzt auf Sanierung statt Neubau

Sanierungen und Umbauten bestimmen vor Neubauten die Auftragsbücher der mittelständischen Unternehmen | Foto: kk
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Dass es der Baubranche nicht allzu rosig geht, hat sich allgemein herumgesprochen. Welche "Bau-Lücken" entdecken mittelständische einheimische Firmen, um im harten Konkurrenzkampf bestehen zu können? Die WOCHE hat sich im Bezirk Spittal umgehört.
So räumt Hermann Weigand (weigand-bau, Möllbrücke) ein, dass die Situation in der Baubranche zur Zeit "etwas angespannt, das Bauvolumen eher rückläufig" sei. "Gleichwohl ist für unseren Betrieb, der zu 90 Prozent im privaten Bereich tätig ist, die Auftragslage relativ stabil. Hierbei arbeiten wir vorwiegend in den Bereichen Zu- und Umbau sowie Außenanlagen (Schwimmanlagen, Pflasterungen)." Im Bereich Neu- und Industriebau hingegen habe das gut 20 Mitarbeiter zählende Familienunternehmen aufgrund der vermehrten Mitwirkung der großen Bauindustrie kaum eine Chance. "Angesichts des wirtschaftlichen Umfeldes bleibt unser Geschäft aber auch im kommenden Jahr eine Gratwanderung." Weigand bleibt dennoch optimistisch: "Unser Ziel und unsere Erwartung für das nächste Jahr ist, weiterhin, wie bereits in den letzten 50 Jahren, den Gegebenheiten des Marktes gerecht zu werden. Dabei liegt unserer Hauptfokus auf der kompetenten Umsetzung von Lösungen für unserer Kunden."
Nicht viel anders reagiert Harald Lerchbaumer (H.L. Hoch- und Tiefbau,Stall). Der Geschäftsführer des 13 Jahre alten Unternehmens meint, "eigentlich" sei er für heuer "recht zufrieden" und gehe auch zuversichtlich ins Jahr 2014. Dennoch gibt er zu, dass die Auftragslage im privaten Bereich zurückgegangen, die der öffentlichen Hand "eher schlecht" sei.
Günter Aschenwald, dessen gleichnamiges Spittaler Unternehmen erst im Jänner 2013 gegründet wurde, erklärt, die Auftragslage bewege sich "im Rahmen unserer Vorstellung", wobei der geplante Umsatz sogar noch überschritten werden konnte, allerdings rund die Hälfte außerhalb des Bezirks Spittal. Das 25 Mitarbeiter zählende Unternehmen werde seine Bauarbeiten bis in die Kalenderwoche 51 (16.-20.12.) fortsetzen. Neben Eigenheimen und Mehrfamilienwohnhäuser (Wohnanlagen) habe sich die Firma auf den Um- und Zubau von bestehenden Objekten und Revitalisierungen spezialisiert. Der Anteil der öffentlichen Aufträgen liege für das "Klein-Mittelunternehmen", so der 42-Jährige, der zuvor bis September vergangenen Jahres 15 Jahre bei der Alpine tätig war, bei immerhin etwa 40 Prozent. Er führt das Unternehmen gemeinsam mit seinem langjährigen Freund und Arbeitskollegen Richard Hoffmann. Der 45-Jährige Manager hat den Beruf von der Pike auf erlernt als Maurerlehrling erlernt.
Im Hinblick auf 2014 ist der Baumeister der Meinung: "Um die Wirtschaft anzukurbeln beziehungsweise zu stabilisieren ist es besonders wichtig, Bauprojekte aller Art zu forcieren - öffentliche und private". Schließlich stelle die Bauwirtschaft einen "massiven Pfeiler für die Gesamtwirtschaft" dar. Keine Bauprojekte bzw. Sparmaßnahmen wirkten sich unmittelbar auf das Nebengewerbe aus - vom Elektriker bis zum Tischler. Und auch der Handel sei massiv davon betroffen.
Aschenwald: "Einsparungen von Bauprojekten bedeuten demnach, dass der Kreislauf der Wirtschaft nicht 'rund' sein kann." Mithin erwarte er, dass die Verantwortlichen diesen Kreislauf nicht unterbrechen, sondern Investitionen forcierten.
Um im Konkurrenzkampf bestehen zu können, sollte nach Dafürhalten des Spittalers das Risikomanagement an oberster Stelle stehen. Unter der sinnbildlichen Hinzunahme des Vergleichs von David und Goliath schließt der Unternehmer mit der Maxime, es sei "unumgänglich, die Stärken der Mitarbeiter zu verstehen und einzusetzen, um so die Schwächen der mächtigen Mitbewerber damit zu treffen".

Zur Sache
Der auch für den Bezirk Spittal zuständige Geschäftsführer für die Sparte Gewerbe und Handwerk der WKO, Georg Lamp, klagt, die Auftragslage sei "nicht sehr erfreulich". Wegen des knappen Geldes gebe es kaum öffentliche Aufträge. Zwar seien Projekte in Planung, aber: "Ob sie realisiert werden, steht auf einem anderen Blatt." Dabei wären "viele Vorhaben wichtig". Deswegen sei ein Bauboom auch für 2014 nicht in Sicht.
Im privaten Sektor sehe die Lage hingegen "weniger schlecht" aus. Auch wenn nicht so viele Neubauten hochgezogen würden, so ist nach Lamps Dafürhalten doch bei Renovierung und energietechnischer Sanierung "noch viel Spielraum vorhanden".

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